Ein Flutheld. Utnapischtim aus Schuruppak, der Sohn des Ubara Tutu (Gilgamesch-Epos, Neunte Tafel) hatte von Ea, dem Gott der Wassertiefen, erfahren, daß Marduk-Bel beschlossen hatte, die Menschen in einer Flut zu ertränken. Er wies Utnapischtim den Bau eines hölzernen Kastens an, in dem er alle Lebensformen und sich selbst retten solle. Als die angekündigte Flut hereinbrach und für sechs Tage und Nächte die Wasser stürmend tosten, hielt das Schiff Utnapischtims stand, während der Rest der Menschheit zu Schlammerde wurde. Tags später stieß das Schiff an den Berg Nissir. Utnapischtim ließ erst eine Taube frei, dann eine Schwalbe, doch kehrten beide mangels Standort zurück. Erst der dritte Vogel, ein Rabe, blieb aus. Nach Landung des Schiffes (am Berg Nisir) brachte Utnapischtim den Göttern Opfer dar, welche diese begierig annahmen, während Bel wütend war, daß Menschen diese Flut überlebt hatten. Er beschloß diese fortan mit Pest, Hunger und reißenden Tieren zu bestrafen. Später wurde Utnapischtim, der nach seiner Errettung als einziger Sterblicher von den Göttern für unsterblich erklärt wurde, von Gilgamesch besucht, als der ihn nach einem Weg zur Unsterblichkeit befragte. Seine Unsterblichkeit verdankte Utnapischtim dem „Wasser des Lebens” (shiba), das er erhalte hatte, weil er jene Göttin heiratete, die Spenderin dieses Lebenswassers war. Utnapishtim entspricht dem Ziusudra der Sumerer.
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