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mcnep schrieb am 21.4. 2004 um 22:09:33 Uhr über

Urologenschwemme

Zu Beginn der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts gab es in Westdeutschland eine regelrechte Urologenschwemme. Zurückzuführen ist dies maßgeblich auf die sexuelle Befreiung, die sich seit 1968 zunehmend Bahn brach. Homosexuelle, die bis zu diesem Zeitpunkt praktisch nur die berufliche Wahl zwischen Innenausstatter und Friseur hatten, begriffen plötzlich, daß es Betätigungsfelder gibt, die ihnen noch in der Zeit des unmittelbaren Postfaschismus verschlossen geblieben waren. Bedenken, daß die Urologie auch Fragen des weiblichen Urogenitaltrakts behandelt, waren schnell beiseitegewischt: Nach wie vor hielt die ränkeschmiedende Gynäkologenclique weite Teile des Etats gedeckelt, die Vagina als harnableitendes Organ gebrandmarkt, und so blieben Prostatitis und Spanischer Kragen in den Händen dandyhafter Jungmediziner, die heute noch ihre Praxen mit Joe Dallesandro-Postern aus der New Yorker Factory geschmückt halten, und für die der Dienst am männlichen Urether nicht lästiges Zubrot, sondern eine Lebensaufgabe ist.


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