Ich ging zur Chefin um Urlaub zu nehmen. Es war endlich Zeit ein paar Haushaltstage einzulegen......
Nach 4 Jahren war es wirklich Zeit den Spülberg abzutragen. Frohgemut arbeitete ich mich in die Küche vor und schob, vorsichtig, vorsichtig, einen Teil des doch recht stabil miteinander verbackenen Geschirrs zur Seite. Unter der Spüle, im Küchenschrank fand ich nicht nur das Spülmittel, sondern auch ein wohlgediehenes Kakerlakennest. Ehrlich gesagt war ich nicht sonderlich überrascht, wenn auch nicht erfreut. Ich sagte mir: „Eins nach dem anderen“, nahm das Spülmittel und schloß den Schrank. Nachdem ich beim Nachbarn, einem Archäologen, unter einem Vorwand, verschiedene Spatel, Spachtel und Pinsel ausgeliehen hatte („dokumentieren sie sorgfältig jeden Fund“) ging ich ans Werk. Nach zweieinhalb Tagen hatte ich die Steinware (Ikea, Meißner, Vileroy&Boch) voneinander getrennt und konnte die erste Ladung zum einweichen in die Badewanne geben. Dabei bemerkte ich eine weitere Kakerlakenansiedlung unter dem Küchenfenster.
Während des erwartet langwierigen Spülvorganges kam mir eine Idee: Warum nicht den Teufel mit Beelzebub austreiben? Gedacht! Getan! Als erstes markierte ich die Kakerlaken im Spülenschrank mit den Farbresten vom Balkontisch (Rhodosblau) und verpasste ihnen Veilchenduft. Die Kakerlaken unter dem Küchenfenster beträufelte ich mit Zitronensaft.
Dann ließ ich den Dingen ihren Lauf. Die ihrer Nahrungsquelle, dem Spülberg, beraubten Kakerlaken fingen an in der Küche nach freßbarem zu suchen und stießen auf ihre andersriechenden Artgenossen. Ich möchte dem geneigten Leser die folgenden Szenen kannibalischer Grausamkeiten ersparen, komme aber nicht umhin festzustellen, daß die Geräusche das unangenehmste waren.Tagsüber Töpfeklappern, des Nachts, Rascheln und Knistern.
Als ich nach 1 1/2 Wochen mit dem Spülen fertig war, hatte sich die Population von Kakerlaken auf zwei Exemplare dezimiert, die derartig groß und fett waren das es ein leichtes war sie zu fangen und in den Abfall zu werfen.
Das restlich renovieren der Küche dauerte dann nur noch eine Woche.
Jaja so sparte ich mir den Kammerjäger.
Das einzig unangenehme ist die Erinnerung an die Geräusche...*grusel*
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