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ARD-Ratgeber schrieb am 15.11. 2005 um 09:59:11 Uhr über

Urinfarbe

Die Beobachtung des Urins liefert wichtige Informationen über die Körperfunktionen. Sie kann Hinweise auf lebensbedrohliche Zustände oder auf bestimmte Krankheiten geben.

Die Beobachtungen werden gezielt und genau durchgeführt; die Ergebnisse sind zu dokumentieren.

Urinfarbe

Urin ist klar und bernsteingelb: die Intensität der Farbe ist von der Konzentration des Urins abhängig. Je konzentrierter der Urin (z.B. bei großen Flüssigkeitsverlusten, umso dunkler die Farbe; je reichlicher die Urinmenge, umso heller die Urinfarbe.

Bleibt der Urin längere Zeit stehen, so wird er trübe. Auch alkalische Kost und Hungerzustände führen zur Urintrübung.

Pathologische Veränderungen der Urinfarbe:

milchige Trübung; entsteht z.B. bei Störungen des Kalziumstoffwechsels durch Ausfall von Kalzium- oder Magnesiumphosphaten (Phosphaturie)
schlierig flockige Trübung; entsteht durch Eiterbeimengungen bei Entzündungen im Urogenitalbereich (Pyurie)
rötlich bis fleischfarbener, getrübter Urin; entsteht durch Beimengung von Erythrozyten, die z.B. bei Blutungsneigung, Nieren- und Harnleitersteinen oder bei Tumoren im Nieren- und Harnwegsbereich vorkommt (Makrohämaturie)
bierbrauner bis grünlich-schwarzer Urin mit gelbem Schüttelschaum (Bilirubinurie); entsteht durch Beimengungen des Gallenfarbstoffs Bilirubin, z.B. bei Erkrankungen der Leber.
Farbveränderungen durch Medikamente:

rot - orange; durch bestimmte Medikamente, z.B. Levodopa (Dopaflex®), Methyldopa (Sembrina®, Presinol®), Metronidazol (Clont®), Nitrofurantoin (Furadantin®)
goldgelb; durch Vitamin B-Präparate oder Abführmittel
grün; durch bestimmte Medikamente, z.B. Triamteren (Jatropur®, Dytide® H)
blau; durch das Antidepressivum Amitryptilin (z.B. Laroxyl®, Saroten® )
Uringeruch

Der Geruch frischgelassenen Urins ist unauffällig. Längere zeit nach dem Ausscheiden (z.B. beim Verbleib des Urins in Gefäßen oder Kleidung) entsteht infolge von Zersetzung ein stechender Ammoniakgeruch.

Der Genuß einiger Nahrungsmittel, z.B. Spargel, verleiht dem Urin einen typischen Geruch

Pathologischer Uringeruch:

obstartig durch Azeton im Urin; kommt vor der Entgleisung des Stoffwechsels, z.B. infolge von Diabetes mellitus, Hunger, langandauerndem Erbrechen;
übelriechend durch Bakterieneinwirkung bei Entzündungen der ableitenden Harnwege;
fauligriechend durch Zellverfall bei bösartigen Tumoreerkrankungen der ableitenden Harnwege
Reaktion

Die physiologische Urinreaktion ist normalerweise schwach sauer (pH 5-6), wird jedoch von Nahrung beeinflußt. Bei rein pflanzlicher Ernährung ist die Reaktion alkalisch (pH bis 7,2), bei eiweißreicher Ernährung dagegen sauer (pH bis 4,8).

Pathologische Reaktion

pH unter 4,5; kann auftreten bei Fieber, starken Durchfällen, diabetischer Stoffwechselentgleisung oder gesteigertem Eiweißzerfall bei bösartigen Tumoren;
pH über 7,2; tritt auf bei stoffwechselbedingter Alkalose und bei Infektionen an Nieren oder ableitenden Harnwegen
Bestandteile:

Urin besteht zu 95 - 98 % aus Wasser.

Weitere physiologische Bestandteile sind:

stickstoffhaltige Schlackenstoffe: Harnstoff, Harnsäure, Kreatinin;
Salze und Säuren: Natriumchlorid, Kalium, Phosphor-, Schwefel- und Zitronensäure u.a.;
Farbstoffe: Urobilinogen, Urochrom
Hormone;
evtl. vereinzelt Erythrozyten, Leukozyten...
Pathologische Urinbestandteile:

Hinweise auf krankhafte Veränderungen geben folgende, normal nicht im Urin enthaltende Substanzen:

Zucker (Glukosurie)
Eiweiß (Proteinurie),
Blut (Hämaturie)
Bakterien (Bakterurie)
Ketonkörper (Ketonurie)
Zylinder (Zylinderurie)
Hämoglobin (Hämoglobinurie)
Leukozyten (Leukozyturie).
Verschiedene Schnelltests erlauben mittels Teststreifen einen fofortigen Nachweis von Glukose, Eiweiß, Azeton (Ketonkörper) oder Bilirubin im Urin


(Quelle: »Die Pflege des Menschen im Alter« Brigitte Kunz Verlag)


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(Netzfundstück)

oder wie ich immer sage: »Pipi hat noch Farbe, weitersaufen!«


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