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Jan-Hinrich von Knöringen-Poppelsdorff schrieb am 24.11. 2015 um 13:33:02 Uhr über

Unterwürfigkeit

Respekt und Unterwürfigkeit. Ja ist das denn zuviel verlangt? Die Schlossverwaltung teilt mir gerade mit, dass jener Bürger auch noch in einem Lehnshaus eine besonders günstige Wohnung bewohnt. Und dann klagt er seine Herrschaft an? Weiß er denn nicht, dass das fatale Konsequenzen haben kann? Für ihn und die Zukunft seiner Kinder?
Ich werde meinem Sohn die Entscheidung überlassen.



Inzwischen hat sich einer jener Bürger erdreistet, meinen Sohn wegen Ruhestörung anzuzeigen. Und was macht die lokale Polizei, die früher unter dem strikten Kommando meiner direkten Vorfahren stand? Sie setzt nicht etwa den unbotmäßigen Bürger fest, nein - die ermittelt gegen meinen Sohn.
Ja, wo leben wir denn? Früher wären wohl beide füsiliert worden, der freche Bürger und der dreiste Polizeiwachtmeister.
Nicht, dass ich das heute noch gutheißen würde, aber ein Minimum an Respekt und Unterwürfigkeit gegenüber den adligen Schlossherren wäre durchaus noch angebracht. Denn auch noch heute prosperiert die gesamte Heimatregion ausschließlich aufgrund unseres selbstlosen Einsatzes und unserer Investitionen.



In früheren Zeiten waren sämtliche Einwohner meiner Heimatregion die Leibeigenen unserer Familie. Sie haben meinen Vorfahren ergeben und bedingungslos gehorcht. Heute motzen einige schon, wenn mein Sohn mit seinen adligen Freunden auf dem Schloss mal etwas lauter feiert. Manchmal wünscht man sich dann doch die guten alten Zeiten zurück.



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