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human being schrieb am 24.10. 2024 um 11:57:31 Uhr über

Unharmonie

beim klavierspiel taucht dieses Element ja ebenfalls gelegentlich auf und es brachte mich sofort zum Anhalten und zu der Aussage, hier stimmt doch was nicht, hat sich der Komponist geirrt, was ist hier los. Meine Lehrerin gab hierzu niemals eine Erklärung ab obwohl ich diese von ihr erwartet habe. Heute ist zumindest diese sache klarer. Nicht jeder der Töne ist ein Hauptton, über manche töne muß man gewissermaßen hinweggehen, sie nur leise streifen, alles das Aufgeschriebeneschrägewas ich verachtete, hat seinen Sinn, ist teil der Musik, man muß es nur spielen können, man verharrt nicht auf einem schrägen Ton, sinniert nicht darüber nach was der hier soll, weitermachen klingt in meinem Ohr, doch ich schien wie gelähmt an einigen Stellen der Musik, ja, hier geschah mir immer wieder wie eine Art kompletter Lähmung, ich lag da mit meinen Fingern auf den tasten, hatte eine unendlich scheinende Anzahl von schwarzen Punkten an schwarzen Stielen wie Kirschen am Baum auf dem papier vor mir und wußte überhaupt nicht wo ich mich befand, wo ich hin sollte, welchen der Finger ich bewegen sollte und alles war plötzlich derart absurd, das ich hier saß, und klingen wollte, wozu, für wen, für was, und ach ja, das passiert mit noch heute, spielen bios zur absoluten erschöpfung. das ist auch ein wenig fatal bei meiner jetzigen Erkrankung dem langsamen verlust der beine und Füße, alles tut manchmal sehr sehr weh vom Fußzeh bis zur Hüfte, und es ähnelt alles den Schmerzen die ich nach großen Märschen und anderen körperlichen Anstrengungen, ein Wochenende auf dem bau zementsäcke von fünfzig Kilo schleppen, einen ganzen lastwagen entladen über die straße hinweg, jedenfalls, waren das die wirklich einzigen Momente wo ich mich ohne schlechtes gewissen zurücklehnen konnte und mich von Mutter bedienen ließ, wo ich praktisch krank vor Schmerz und Erschöpfung war. Und deshalb habe ich diesen Zustand damals jedenfalls so unglaublich genossen, auch mit dem zuverlässigen Wissen, der Schmerz geht vorbei, es wird wieder besser, ...nur heute der Schmerz ist ähnlich und er triggert mein damaliges Wohlgefühl, mich nun endlich einmal ausruhen zu dürfen, nur ist kein mensch mehr da der mich dann bedient und auch das wissen, das wird besser ist nicht mehr vorhanden. Und trotzdem genieße ich den Schmerz noch immer, wie nach einer großen getanen Arbeit.


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