Heute wäre es fast passiert - ein wenig abgelenkt über die Nordstraße gehend, noch darüber sinnierend, ob ich die Menschen in dem Lieferwagen, die mir ausgerechnet beim Verlassen der Teestube zuhupten, womöglich gekannt habe und vor allem, wie peinlich es mir je nach dem hätte sein müssen, ausgerechnet dort angetroffen zu werden; und dann beim Seitenwechsel nur noch ein Quietschen und einen halben Meter vor mir kommt ein Auto zum Stehen. Bitte um Entschuldigung, mein Fehler. Klar, alles halb so wild, die Nordstraße ist ohnehin keine Rasermeile, aber ein doppelter Beinbruch oder so etwas wäre mit etwas Pech schon drin gewesen. Neben der Frage, ob es im Krankenhaus WLAN gibt, wurde mir plötzlich wieder klar, wie sehr das Funktionieren unseres Haushalts an meiner Gesundheit hängt. Fast zum Panikattacken kriegen. Eigentlich sollte ich gar nicht mehr vor die Tür gehen, sinnierte ich bei einem Bier, daß ich auf den Schreck in einem Ecklokal kippte. Oder nur in Watte und Rüstung. Doch Adrenalin belebt, und die neu erwachte Lebensgier schwitzte ich mir einige Minuten später ungleich erfolgreicher aus, als es mir beim ersten Anlauf möglich gewesen war.
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