Und-manchmal-war-ich-da

epilog
Man wird sich nicht erinnern.
Nicht richtig.
Vielleicht an die Stimme.
Vielleicht an den Schal.
Vielleicht an ein Lächeln,
das mehr mit Höflichkeit zu tun hatte als mit Freude.

Sie war da.
Nie im Mittelpunkt.
Aber oft nah dran.
Ein Name, der in Kalendern stand,
in Akten, auf Umschlägen –
selten in Gedanken.

Sie ging, wie sie gekommen war:
unauffällig.
Nicht vergessen,
nur übersehen.

Keine große Geschichte,
keine Tragödie.
Nur viele kleine Stillstände,
hintereinandergelegt wie Pflastersteine,
über die niemand stolperte –
außer sie selbst.

In ihren Sachen fand man keine Briefe.
Nur Listen.
Und einen Zettel,
auf dem stand:

„Ich habe niemandem gefehlt.
Aber das heißt nicht,
dass ich nicht da war.“