Meine erste Assoziation sind natürlich die VereinigtenStaaten. Aber es gab Unabhängigkeitskriege auf allen Kontinenten und in vielen Ländern. Frankreich (100 Jähriger Krieg, denn man wollte die Thronbesteigung eines englischen Königs verhindern), Deutschland (in den Napoleonischen Kriegen), Griechenland (gegen die osmanische Vorherrschaft), China (man kann die Opiumkriege und den Boxeraufstand so interpretieren) und viele afrikanische Staaten. Der Sieg in solchen Kriegen war immer die Voraussetzung dafür, dass verschiedene politische Akteure ihre eigene Ordnung ausprobieren konnten. So die englischen Gentleman und Aufklärer, die nach dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg die bekannten Prinzipien englischer Verfassungspolitik und Philosophie in einem neuen Staatsapparat umsetzten. Oder die Sieger der Napoleonischen Kriege, die eigentlich auch nicht »nur« das Fürstentum restaurieren, sondern eine Republik schaffen wollten. Das Beispiel Frankreichs dagegen ist eher banal, da das Königreich einfach aufrecht erhaltn wurde. Immerhin verdanken wir dem die Geschichte der »Jungfrau von Orlean« (kein Porno), was aber nicht so viel bedeutet.