Das eine Umkleidekabine auch als Machtinstrument benutzt werden kann, um jemanden seinen Willen aufzuzwingen habe ich vor ein paar Jahren am eigenen Leib erlebt.
In unserem Büroalltag geht es sehr kollegial zu. So war es auch nicht verwunderlich, daß meine Kollegin Sabine mich auf meine Jeans ansprach. Ja ich wußte schon, daß meine Jeanshose im Schritt durchgescheuert war. Aber ich hatte nicht so viele Hosen und auch für einen Hosenkauf keine Zeit und Lust. Sabine bestand aber darauf, daß wir zusammen in die Stadt gehen und eine neue Hose kaufen. Ich ließ mich breitschlagen. Eine neue Jeansjacke wollte ich aber auch. OK.
Auf dem Weg zu den Geschäften fragte mich Sabine , wieviel ich denn ausgeben wollte. Ich schaute in meine Brieftasche: Na so 100 bis 120 Euro für beides zusammen. Sabine giff die Scheine, steckte sie sich in ihre Tasche und nahm mich wie einen Schuljungen an die Hand. Dann wollen wir mal.
Ein gut sortierter Jeansladen war schnell gefunden. Sabine giff eine Jeans von dem Ständer. Probier die mal an. Ich ging in die Umkleidekabine und versuchte in die Hose zu kommen. Sie war aber viel zu klein. Komisch, die Größe stimmt doch wunderte sich Sabine und nahm die Jeans wieder mit um eine größere zu holen. Sie sagte dann noch: Gib mir doch mal Deine alte Jeans, dann kann ich sie anhalten und Dir eine passende Hose aussuchen. Bereitwillig gab ich ihr meine alte Jeans mit und stand ohne Hose in der Kabine.
nach kurzer Zeit war Sabine wieder mit einem neuen Stück da. Als ich das Paket ausbreitete, war ich zuerst verwirrt. Das waren wesendlich zu viele Beine. Hatte Sie mir gleich zwei Hosen mitgebracht? Nein, was ich für Beine gehalten habe waren Arme. Sie hatte mir einen Jeansoverall gebracht. Erbost steckte ich meinen Kopf durch den Vorhang. Sabine das ist keine Hose, das ist ein Overall! Sabine grinste: Du wolltest doch Hosen und Jacke, nun hast Du beides in einem Stück. Probier doch mal an. Ich schüttelte den Kopf. Sabine sagte: ich warte hier so lange bis Du das angezogen hast. Was sollte ich tun?
Ich machte den Vorhang wieder zu und breitete den Jeansoverall aus. Mit dem Reißverschluß ließ er sich bis kurz unter dem Bauchnabel öffnen. Das Anziehen war zunächst wie bei einer normalen Hose. Dann mußte ich die Arme nach hinten in den Overall einfädeln. Erst auf einer Seite bis über Schultern ziehen, dann auf der anderen. Die Bein und Armlänge stimmte. Ich zog den Reißverschuß zu und hatte bequem in den Overall Platz. Es war ein komisches, aber schönes Gefühl so von einem Einteiler umschlossen zu sein. ich öffnete den Vorhang und schaute vorsichtig heraus. Kein anderes Kunde in der Nähe. Sabine betrachtete mich von oben bis unten und von hinten nach vorne. Paßt doch meinte sie. Der ist aber schon aus der Damenabteilung, gab ich zu bedenken. Sabine sagte, sowas ist heute uni. Sie trage ja auch manchmal Herrenjeans. Aber wenn es mich beruhigt, können wir ja mal zu einer Verkäuferin gehen und fragen. Das wollte ich auf keinen Fall. Ok, dann zieh den Overall wieder aus ich gehe fragen.
Schnell hatte ich mich wieder von dem Jeansoverall befreit und wartete in der Kabine. Nach einiger Zeit kam Sabine wieder und meinte: Kein Problem, der Overall ist uni. Man sieht zwar wenig Männer damit, aber einer muß ja anfangen. Zieh doch nochmal an. Sie stand wieder in Wartestellung vor der Kabine und ich wußte, wenn ich den Overall nicht anziehe, stehe ich noch länger ohne Hosen hier. Also zog ich den Jeansoverall wieder an und dachte sie doch noch überzeugen zu können.
Als ich aus der Kabine kam, sah mich Sabine nochmal von oben bis unten an und nickte mit dem Kopf. OK laß uns gehen. Was? sagte ich, ich will diesen Overall nicht. Wieso das ist Deiner, er ist bezahlt und Deine alte Hose ist im Müll. Hier ist das restliche Geld. Für die 20 Euro kannst Du mich gerne zum Kaffee einladen.
Ich hatte nicht mal eine Jacke dabei. Nur mein olles T-Shirt, daß ich nicht über den Overall anziehen konnte. Also giff ich meinen Rucksack und ergab mich dem Schicksal. Die ersten paar Leute im Einkaufszentrum sahen mich noch blöd an. Aber ich merkte schnell, das es nur an meiner Unsicherheit lag. Nach wenigen Minuten hatte ich mich an den Overall gewöhnt und ich fiel nur sehr wenigen Leuten auf.
Den Overall trage ich immer noch ganz gerne. Es sind auch noch mehr hinzugekommen.
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