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Ulrichs



Timm Ulrichs' Grabanlage in der Kasseler Künstler-Nekropole
Timm Ulrichs' Erdpyramide in Bergkamen
Timm Ulrichs' Kopf-Stein-Pflaster (nach dem Kopf des Künstlers), 1980/1994, Standort am Schiffgraben in HannoverTimm Ulrichs (* 31. März 1940 in Berlin) ist ein deutscher Künstler.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Biographie
2 Tätigkeit
2.1 blickachsen 7
3 Auszeichnungen
4 Literatur
5 Weblinks

Biographie [Bearbeiten]
Timm Ulrichs ist in Wildeshausen und Bremen aufgewachsen, wo er 1959 auch sein Abitur ablegte. Er begann anschließend ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule Hannover, das er 1966 nach dem Vordiplom abbrach.

Als „Totalkünstler“ ist Ulrichs seit 1959 aktiv. In diesem Jahr gründete Ulrichs die „Werbezentrale für Totalkunst, Banalismus und Extemporismus“ in Hannover, die zur Verbreitung, Entwicklung und Produktion von Totalkunst dienen sollte. Weiterhin erklärte er sich 1961 zumersten lebenden Kunstwerkund organisierte dementsprechend eine öffentliche „Selbstausstellung“ im Jahr 1966 in Frankfurt am Main. Ulrichs war von 1969 bis 1970 Gastprofessor an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig und von 1972 bis 2005 Professor für Bildhauerei und Totalkunst am Institut für Kunsterzieher Münster (seit 1987 Staatliche Kunstakademie Münster). 1970 fand seine erste Totalkunst-Retrospektive in Krefeld statt, sieben Jahre später war er Teilnehmer der Documenta 6 in Kassel. Große Einzelschauen fanden 1980 in Lüdenscheid, 1991 in Madrid, 2001 in Antwerpen (Plastik und Skulpturen) sowie 2002 in Hannover (Druckgrafik) statt.

Testamentarisch hat sich Timm Ulrichs bereit erklärt, sich nach seinem Tod in der Kasseler Künstler-Nekropole bestatten zu lassen.

Tätigkeit [Bearbeiten]
Ulrichs arbeitet interdisziplinär. Er ist ein Vertreter von Neodadaismus, Body Art und Konzeptkunst. Ebenfalls beschäftigt sich Ulrichs mit Druckgrafik, dem Künstlerbuch und Performance-Kunst. Bekannt ist er darüber hinaus durch seine Beschäftigung mit der Sprache. Ulrichs setzt Tautologien, Paradoxien und Mehrdeutigkeiten in der Sprachez. B.: „Am Anfang war das Wort am ...“ − sowie verbale Begriffe künstlerisch, meist in Form von Plastiken oder Installationen, um.

Kontinuierlich hat Ulrichs auch Kunst im öffentlichen Raum betrieben. Große, oft themen- und standortbezogene Plastiken von Ulrichs sind u. a. vor dem Magdeburger Hauptbahnhof (Erd-Achse), nahe der Münchner Allianz-Arena in Fröttmaning (Versunkenes Dorf), im Freilichtmuseum Middelheim in Antwerpen (Musterhäuser, Typ Bomarzo), in der Altstadt von Recklinghausen (Das Ganze und die Teile), in Bergkamen »Pyramide zum Mittelpunkt der Erde«, in Mülheim/Ruhr-Styrum (Zwischen den Zeilen) und vor der Galerie Nordhorn (Der Findling) zu sehen.

Ulrichs ist seiner eigenen Definition zufolge ein Totalkünstler. Dieser Begriff lässt sich aus zwei Perspektiven betrachten. Zum einen durch die Heterogenität und Variabilität des Gesamtwerks, zum anderen verdankt er sich verschiedenen Inspirationsquellen und ist weniger als Etikett für Ulrichs' einzelne Arbeiten, sondern als Formel für den gesamten und unabgeschlossenen Schaffensprozess zu verstehen. Im eigentlichen Sinne bezeichnet Ulrichs' Auffassung von »Totalkunst« einen reflexiven ästhetischen Prozess, der geläufige Wahrnehmungsmuster und Weltsichten sensibilisiert und hinterfragt.

blickachsen 7 [Bearbeiten]
Bad Homburg 2009
Tanzende Bäume


Auszeichnungen [Bearbeiten]
1968: Förderpreis für Literatur des Niedersächsischen Kunstpreises
1977: Kritikerpreis für Bildende Kunst des Verbandes der deutschen Kritiker
1980: Kunstpreis der Stadt Nordhorn
1983: Kunstpreis der Nord/LB Hannover
1985: Karl-Ernst-Osthaus-Preis der Stadt Hagen
1985: Defet-Preis des Deutschen Künstlerbundes
1985: Will-Grohmann-Preis der Akademie der Künste Berlin
1988: Kunstpreis der Stadtsparkasse Hannover im Kunstverein Hannover
1988: Konrad-von-Soest-Preis des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
1991: Preis der Heitland Foundation Celle
1998: Niedersächsischer Kunstpreis
1999: Kunstpreis der Künstler der Großen Kunstausstellung NRW Düsseldorf
2001: Niedersachsenpreis
2003: Kunstpreis 2002 der SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag
2010: mfi Preis für Kunst am Bau für sein Projekt Versunkenes Dorf, einem Kunst-am-Bau-Werk in Zusammenhang mit der Allianz Arena in München.
Literatur [Bearbeiten]
Billmayer, Franz: Ich kann keine Kunst mehr sehen .... In: Grünewald, D. (Hrsg.): Kunst + Unterricht: (Sammelband) Lernen in Praxisprozessen. Friedrich Verlag, Velber 1996. S. 73 f.
Fischer, Ludger: Timm Ulrichs setzt sich durch. In: Timm Ulrichs macht mobil. Möbel-Skulpturen und -Installationen, Freiburg 1999, S. 147-148. Gleichzeitig Ausst.-Kat. Atelierhaus Aachen.
Holeczek, Bernhard: Timm Ulrichs. Braunschweig 1982.
Korte-Beuckers, Christine: Kommunikationskonzepte in der Objektkunst der 1960er Jahre. Theorie der Gegenwartskunst, Bd. 13. Lit Verlag, Münster/Hamburg/London 1999.
Raap, Jürgen: Timm Ulrichs. In: Kunstforum international, Bd. 126, 1994.
Reichelt, Matthias: Totalkunst im Grünen (Timm Ulrichs). In: Kunstforum international, Bd. 157, 2001.
Schnurr, Ansgar: Timm Ulrichs´ künstlerische Forschungen in kunstdidaktischem Erkenntnisinteresse. In: Blohm, Manfred (Hg.): Kurze Texte zur Kunstpädagogik. Flensburg 2008, S. 71-76.
Schnurr, Ansgar: Über das Werk von Timm Ulrichs und den künstlerischen Witz als Erkenntnisform. Analyse eine pointierten Vermittlungs- und Erfahrungsmodells im Kontext ästhetischer Bildung. Norderstedt, 2009.
Ulrichs, Timm: Ausstellungskatalog: Timm Ulrichs, Retrospektive. Kunstverein Braunschweig, Braunschweig 1975.
Ulrichs, Timm: Ausstellungskatalog: Kunstpreis Nordhorn. Städtische Galerie Nordhorn (Hg.), 1980.
Ulrichs, Timm: Ausstellungskatalog: Totalkunst. Städtische Galerie Lüdenscheid, Lüdenscheid 1980.
Ulrichs, Timm: Ausstellungskatalog. Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen am Rhein 1984.
Ulrichs, Timm: Ausstellungskatalog: Landschaftsepiphanien. Kunsthalle Recklinghausen 1991.
Ulrichs, Timm: Ausstellungskatalog: Unterwegs. Deutsches Kulturinstitut Madrid 1991.
Ulrichs, Timm: Ausstellungskatalog: Timm Ulrichs macht mobil. Modo, Galerie blau, Freiburg/Brsg. 1992.
Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, Bestandskatalog 1992/93, S. 128
Ulrichs, Timm: Kunst und Leben. Städtische Galerie, Iserlohn 1993.
Ulrichs, Timm: Ausstellungskatalog: Parcours. Kunstverein Cuxhaven / Kunsthalle Recklinghausen 1993.
Ulrichs, Timm: Ausstellungskatalog: Der Detektorische Blick. Neue Gesellschaft für Bildende Kunst, Berlin 1997.
Ulrichs, Timm: Ausstellungskatalog: Dem Betrachter den Rücken zukehrend. Siegerlandmuseum, Siegen 1994.
Ulrichs, Timm: Ausstellungskatalog: Gehäuse für Denkmäler und Brunnen. Modo-Verlag, Freiburg/Brsg. 2000.
Ulrichs, Timm: Ausstellungskatalog: Die Druckgrafik. Sprengelmuseum Hannover, Hannover 2002.
Ulrichs, Timm / Ullrich, Ferdinand: Ausstellungskatalog: Wer war das!. Ein Bestimmungsbuch der Klasse Timm Ulrichs an der Kunstakademie Münster 1972 bis 2005. Kunsthalle Recklinghausen und Kunstverein Ingolstadt 2005.
Weblinks [Bearbeiten]
Timm Ulrichs auf kunstaspekte.de
Multiplen von Timm Ulrichs in der Kunstsammlung Anton Cos
Informationen zu Timm Ulrichs im BAM-Portal
Timm Ulrichs im Kunsthaus Hannover.
Literatur von und über Timm Ulrichs im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Commons: Timm UlrichsSammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Normdaten: PND: 118625381 (PICA) | LCCN: n82106815 | VIAF: 92760657 | WP-Personeninfo


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