>Info zum Stichwort Trip | >diskutieren | >Permalink 
Michel und Bruno und ein Schatten von Batemann schrieb am 6.2. 2009 um 01:51:42 Uhr über

Trip

Berlin, Bärlin

Begonnen hat der Abend in der Rigaer-Strasse 84 ( Bevor sie dann abgebrannt ist.),wo wir uns mit 5-6 Leuten bei einem Kollegen im Zimmer traffen.Nach den ersten paar Sterni , kam ein nicht näher genannter Bekannter mit Micros ( Micropillen LSD - Winzig aber gewaltig. ) an. Bescheuert wie wir waren, nahmen wir jeder 2! Als es dann langsam los ging, sind wir raus auf die Strasse und erstmal ziellos die Rigaerer Richtung Lidl runter.An der nächsten Strassenecke, war ein riesiger Sperrmüllhaufen aus dem wir uns, im immer breiteren Kopf, »Spielsachen « herauspickten. Puki fand einen Alu-Wok, dessen Deckel er unablässig gegen ihn schlug.
Schlumpf ( Kaum zu glauben, aber ein grosser und kräftiger Skinhead mit Händen wie Baggerschaufeln. ) und ich fanden mehrere Flaschen Abtönfarbe.
*100 Punkte*
Es gibt nichts geileres auf Trip, als deine Umwelt zu färben.
Wir gingen weiter, Puki mit 2-3 Leuten immer noch tösend, ging vorran.Ich hatte eine Flasche rote Abtönfarbe geöffnet und hinterliess damit eine für mich rotleuchtende Spur auf dem Gehsteig. Schlumpf hingegen, verspritzte seine Farbe wild durch die Gegend, was später am Abend nochmal interessant für mich werden sollte.
Alles war lustig, bunt und bunter werdend, laut und ausgelassen, bis zu dem Augenblick, an dem Schlumpf eine nicht richtig geöffnete Farbflasche auf die Strasse werfen wollte, und sie laut krachend in die Windschutzscheibe eines geparkten Wagens flog.
*FREEZE*
Bei allen anwesenden LSD-Astronauten, breitete sich augenblicklich ein Tsunami-mässiger Panikflash aus.
Wir liefen schnell um die nächste Ecke doch einige meine Kollegen waren jetzt voll auf nem Paranoia-Film unterwegs und faselten nur noch von Bullen. Als ob die an nem Samstagabend in Friedrichshain, nicht auch wichtigeres zu tun hätten.
Als dann auch noch ein Hubschrauber kurz über uns flog, knallten bei ein oder zwei Leuten dann endgültig die Sicherungen durch.
»Das sind die Bullen. Die suchen UNS ! Wir müssen uns trennen. Wir treffen uns in einer Stunde am RAW-Tempel
Weg waren se alle, bis auf Schlumpf, der mich genauso verwirrt ansah, wie ich mich fühlte.( Von dem Körpergefühl einen halben Meter über den Boden zu schweben , ganz zu schweigen.) Wir waren zwar auch drauf wie Sau, aber anscheinend Trip-erprobter, da wir uns nicht mehr so schnell in eine Situation hhineinsteigerten.
Wir überlegten, was wir noch mit dem Abend anfangen sollten, da wir keinen Bock hatten, uns später nochmal mit den anderen zu treffen. Falls da überhaupt jemand auftauchen sollte.
Schlumpf fiel dann ein,dass im SO36 »Schlachtrufe BRD Festival« war. Also ab in die Bahn Richtung Kreuzberg. Im Waggon fiel mir in der gegenüberliegenden Scheibe auf, das Mein Gesicht voll war mit roter Flecken. Ich schob das auf die Micros, obwohl Gesichter auf LSD eher gelbliche Flecken haben, und kümmerte mich nicht weiter drum. Auch das die Leute mich alle anstarrten, schob ich auf die Droge. Bis ich das erste Mal an dem Abend an mir herunter sah, und feststellen musste, dass meine Schuhe, meine Hose, meine Jacke und mein Gesicht mit dunkel orangenen Farbflecken übersät waren! Und die Leute starrten mich, ob meiner Aufmachung, sehr wohl an! Als ich Schlumpf anmachte, weshalb er mir nicht schon eher Bescheid gegeben habe, erwiderte er nur übers ganze Gesicht grinsend-in dem jetzt auch die üblichen, gelblichen Flecke umher schwammen- : » Ich dachte, sowas offensichtliches wüsstest du
*PENNER*
In Kreuzberg angekommen, nahm uns die Droge dann doch was arg in die Mangel, denn wir stolperten erstmal ne halbe Stunde orientierungslos durch den Kiez, bevor wir mit Handteller grossen Augen und sich ständig bewegender Zitronen-Papp-Fresse, zum SO36 fanden. Erst da fiel uns auf das wir kein Geld, kein Tabak und keinen Alk mehr hatten! Also hockten wir uns erstmal auf die Stufen eines nahen Hauseinganges und schauten verstrahlt in den immer stärker werdenden Nieselregen. Zu unserem Pech waren quasi keine »Echten« Punx anwesend, sondern nur überstylte Modefuzzies, deren Outfit komplett neu und garantiert gebügelt, aus dem Nix-Gut Katalog geordert worden war.
Wir konnten noch so oft, nach Kippen oder nach nem Schluck vom Bier fragen, mehr als abfällige Blicke bekamen wir nicht.
*Scheiss Pseudo-Wichser*
Nur mit ein paar Kinderpunx ( so um die 16 ), verstanden wir uns, die uns netterweise an ihrem Kanister »Mäusepisse« teilhaben liessen. Aber alles in allem, waren wir nach ein paar Stunden ziemlich abgefuckt, da wir total verstrahlt und unsere Klamotten pitschnass und eiskalt waren, sank unsere Laune auf einen düsteren Tiefpunkt zu. Irgendwann kamen Bandmitglieder aus dem Club, die ihre Instrumente, in die vor dem SO geparkten Kleinbusse brachten. Plötzlich schrie Schlumpf laut auf und rannte auf einen Typen, mit Schlagzeugteilen unter den Armen geklemmt,los.
Wie sich für mich herausstellte, war der Typ der Drummer von Molotov-Soda, und er und Schlumpf kannten sich noch aus nem gemeinsam besetzten Haus in Konstanz.
Nachdem wir ihm geholfen hatten seinen restlichen Drum kram in den Bus zu karren, lud er uns in eine nahgelegene Edelkneipe ein. Wir nahmen natürlich dankbar an. Ausserdem war er so zugekokst, das wir hofften auch eine Line abzukriegen.
*Ja, ich weiss, wir waren wi-der-liche Polytoxikomane Geier, aber was solls?!*
In der Kneipe machten wir uns zügig daran die Kohle zu versaufen, die unser Gönner für seinen Aftritt im So bekommen hatte. Irendwann fiel dem zittrigen Koksopfer auf, dass Schlumpf und ich in ganz anderen Sphären schwebten, als sein übersteigertes Mitteilungsbedürfnis. Ich bot ihm meine letzte Micro an, immerhin versoff ich gerade sein sauer verdientes Geld. Ich legte ihm die winzige, goldene Micro in die ausgestreckte Handfläche. Die Nase beständig hochziehend sah er michIst ein wenig auffällig, so mitten im Laden,oder nicht Alder?!«. Sprachs und verschwand mit immer noch ausgestreckter Hand in Richtung der Toiletten.
Wir konnten uns kaum noch halten vor lachen.Meine Herren, war das gut!
Unser Held kam etwa 20 Minuten später, wild gestikulierend, zurück an den Tresen und bat uns eindringlichst ihm die verlorene Pille suchen zu helfen. Nachdem wir ihm dann endlich klar gemacht hatten, dass das suchen einer fast Staubkorngrossen Pille, in einer überfüllten Kneipe sinnlos sei, soffen und koksten wir bis in den Vormittag hinein.

-»Wie ich nach Hause kam und wann genau, kann ich mich natürlich nicht mehr erinnern. Alles in allem, ein ganz normaler Abend in der alten »Hure« Berlin





   User-Bewertung: +1
Nicht vergessen: Wenn Deine Texte von anderen als schlecht bewertet werden, erhälst Du in Zukunft weniger Bewertungspunkte. Daher unser Tipp: möglichst gut verständliche Texte schreiben!

Dein Name:
Deine Assoziationen zu »Trip«:
Hier nichts eingeben, sonst wird der Text nicht gespeichert:
Hier das stehen lassen, sonst wird der Text nicht gespeichert:
 Konfiguration | Web-Blaster | Statistik | »Trip« | Hilfe | Startseite 
0.0120 (0.0019, 0.0088) sek. –– 849752603