W., der holländische Neurologe Anfang 60 hatte sich dieses Jahr zum CSD-Besuch mit Oranje-Devotionalien von der vergangenen EM ausgestattet und sah mit dem gleichfarbigen Glitzercowboyhut mit Diadem herzzereißend bescheuert, aber irgendwie authentisch aus. Albern, naja, ennuyant, hm, durchschaubar, also auf jeden Fall hochgradig typisch für die Kombination liberaler schwuler holländischer Kopfdoktor fand ich es, dass er mich förmlich nötigte in das CSD-typische Trillerpfeifchen zu blasen, dass er an seinem Handgelenk befestigt hatte. Überaus unbequem für uns beide, er verdrehte das Handgelenk zur doppelten Divenschraube, ich bog den Hals wie ein äsendes Okapi, und alles nur, weil er wusste, dass ich weiß, dass er hiv-positiv ist. Als ob das Begrüßungsküßchen, das mir bei ihm auch nicht peinlicher als bei jedem anderen gewesen war, nicht gelangt hätte, ich hätte doch nicht einmal meine eigene Pfeife geblasen.
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