1
Wir sind alle im Freien. Irgendwo an der Küste. Es ist ein klarer, windiger Tag, wir sitzen alle im Sand, fühlen uns frei. Kiefern, deren Zweige sich im Wind bewegen. Es ist nicht kalt aber recht bläulich. Es gibt dunkle Vorahnungen. Ich weiß nicht so recht, was sie bedeuten. Aber ich weiß, daß etwas Schlimmes passieren wird.
2
Nächster Tag. Die Sonne geht auf, aber irgend etwas Schlimmes zieht auf. Jetzt weiß ich, was es ist. Der Krieg. Der Atomkrieg. Ich starre gebannt zum Himmel. In der Ferne beginnt er sich dunkelblau zu färben. Nicht das normale Azur, sondern ein schreckliches, fürchterliches Blau, das schon bald den ganzen Himmel einnimmt. Die Leute schreien, verstecken sich. Alle wissen, dass sie nun krank werden, dass es kein Essen mehr geben wird. Ich wandere umher, habe keine festen Bezugspersonen. Ich weiß, daß ich nichts anrühren darf, denn alles könnte verseucht sein. Noch habe ich keinen Hunger, keinen Durst.
3
Mein Kollege ist auch da. Zusammen rennen wir die Straße hinauf, die von der Küste ins Land führt und die von Kiefern begrenzt ist. Am Rand sind viele Leute, die entweder schon tot sind oder sich noch bewegen. Wir springen an den Straßenrand weil behelmte Soldaten kommen. Mit ihren Maschinengewehren schießen sie einmal, zweimal. Keine Kugeln sondern Kastagnetten, die auf der Straße herumhüpfen und Schnattergeräusche von sich geben. Sie sind gefährlich, wir haben eine Höllenangst vor den Dingern. Dann kommt einer der Soldaten auf mich und meinen Kollegen zu. Mein Kollege ist auf einmal ein kleines Mädchen mit einem roten Anorak. Der Soldat hat nun ein anderes Gewehr. Er schießt zwei mal. Ich sehe zwei tiefe Löcher in der Brust des am Boden liegenden Mädchens. Blut tritt nicht aus.
|