Traumspeicher

Erste Sequenz:

Es ist Sommer. Hinter meinem Schrank im Kinderzimmer steht die Traum-Bong. Ich stecke sie in meinen Rucksack, soll einkaufen, Mutter weiß nicht, was. Butter fehlt.

Ich mache mich auf den Weg und benutze dabei irgendein Transportmittel. Einen Schleichweg verpasse ich. Statt dessen liegt ein dreidimensionales Foto in Normalgröße auf dem Fußweg: Der Nachbar, der gerade von seiner Frau einen runtergeholt bekommt und einen Orgasmus hat. Er ist an dem Punkt unmittelbar davor eingefroren worden. Ich schaue seinen verzückten Blick und freue mich.

Zweite Sequenz:

Zum Supermarkt geht es: ich sitze in einem Rollstuhl oder Ähnlichem und rase mit weiblichen Personen eine Rampe hinunter. Hell und Freundlich, graues Linoleum und große Fenster. Die Rampe ist spiralförmig und führt nach unten.

Dritte Sequenz:

Es ist Sommer, es ist heiß... Ich fahre mit dem Rad durch R nach Norden hin. An dem Weg, der Kastanienstraße heißt, setze sich mich in eine Badewanne und genieße das Wasser. Meine Traum-Bong habe ich aus dem Rucksack geholt und ich entferne die Etiketten durch langsames Reiben.
(Das Teil is also doch ein Phallus, so, wie die Rotweinflasche eine Brust ist!)

Sie ist aus nachgibigem Kunststoff, billig verarbeitet, aber ich liebe sie trotzdem! Blubbern tut sie auch, nur biegt sich der Kunststoff wie bei einer Wasserflasche nach innen.

Böse Kinder kommen und ärgern uns. Uns? Ich bin Bud Spencer und Terrence Hill. Wir gehen. Nachhause. Dort fällt uns ein, dass wir die Badewanne und das Kind [sic!] dort vergessen haben. Mutter bringt uns um!

Vierte Sequenz:

Die Badewanne ist fort, das Baby ist fort... Wir sind Jungs, Brüder und irritiert. Ein Bauer fährt vorbei - wir fragen ihn... und es wird märchenhaft:

Ja, ach so, das Kind gehöre zu uns. Naja - er habe es zu Pflegeeltern gegeben, die selber keines bekommen können. Immer, wenn sie es versuchen, hat sie eine Fehlgeburt. Wir sind der Meinung, dass er vorschnell gehandelt hat, sind aber erleichtert, dass dem Baby nichts passiert ist. Es soll gefeiert werden. Am Horizont im Osten ragt ein Berg mit Burg auf. Ich denke »Muttersymbol«, träume aber weiter. Das is wichtig. Wir steigen vergnügt Katakomben hinab. Kasematten oder so. Die Tür fällt ins Schloss. Ich bin misstauisch, lasse die anderen feiern gehen und schaue mich um. Inzwischen bin ich einer der drei Abrafaxe - zumindest fühle ich mich so.

Die Tür öffnet sich nur, wenn bestimmte nierenförmige Griffe an Ketten in bestimmter Weise kongruent ausgerichtet sind. Kongruent von welchem Blickwinkel aus? Mit Intuition ziehe ich an den ketten und spüre den Schlossmechanismus, auch, wie er funktioniert.

Unser Gastgeber, der bauer, kommt wieder und lobt mich. Ich hätte das Rätsel ja gelöst, wir könnten nun hinaus. Er und seine Zwerge [!?] lassen uns hinaus.

Fünfte Sequenz:

Ich schaue diesen Märchenfilm. Mit meinen eltern. Der nächste Film ist schon eingelegt und beginnt typisch russisch.

Ich sage, ich möchte in den Wald, nochmal ne Runde drehen. Es sei schon spät, ich solle ein helles Basecap tragen, damit der Jäger mich nicht erschießt.

Gleichzeitig sind wir in einem Supermarkt. Ich bezahle. Mein Vater weist mich darauf hin, dass ich die gekauften Zimmerpflanzen - es sind Kakteen - nicht vergesse. Und wir albern darüber herum, dass sich keine Kritik vertrage.

Sechste Sequenz:

Ich befinde mich mit Rieke in der Wohnung meiner Tante. Sie sagt, man habe ihr erzählt, ich hätte den Führerschein gemacht. Ich kehre etwas histrionisches Temperament heraus und sage, dass das nicht stimme: wer wäre so verantwortungslos, mich auf die Straße zu lassen?! Mit ADS, das gehe nun mal nich.

Vor uns liegt ein Geographiebuch. Eurasien ist aufgeschlagen. Auf allem liegt ein kleines Prisma. Ich lege es auf Eurasien. Rieke meinte, sie hätte auch eines geklaut. Ich sage, meines stamme aus dem Fundus der aufgelösten Dorfschule.