|
Erste Sequenz:
Ich bin im Traum, und ich bin auf unserem Gut in Langendorf. Der Blick aus dem Fenster irritiert mich: Stall und Scheune sind abgerissen worden. Mit Mühe erkenne ich den Weg, der auf die Felder führt.
Dort steht eine Kirche. Ich spüre Wut und Ekel. Die Schleier der Zeit haben sich gelüftet und ich weiß, ich sehe die Zukunft. Die neue Straße ist schon gebaut.
Zweite Sequenz:
Ich bin in meinem Zimmer im Wohnheim, erwache kurz, mag mich aber nicht rühren. Ein Schachteltraum beginnt. Ich betrete die Küche, und alles ist verändert. Unordnung, verschobene Möbel. Ich rufe Chen, aber mir begegnen nur einige Transvestiten. Sie sind freundlich, aber mein Anliegen ist dringlich, keine zeit für Nettigkeit: ich frage sie nach Datum und Uhrzeit. Sie weichen der Antwort aus und wirken verwirrt. Sie sehen sich fragend an und verstehen nicht, dass ich aus einem anderen Zeitlauf komme.
Dritte Sequenz:
Ich träume abermals Erwachen und sehe, dass aus der Decke meines Zimmers Füllung quillt. Ich erkenne zerfetzte Steppdecken. Die Transvestiten sind da, weichen mir aber immer noch aus. Die Handlung verschachtelt sich, ich kann mich nicht aufraffen und Traum und Realität verschmelzen: der Radiowecker zeigt aberwitzige Zeiten. Um vier, um sechs... abends. Chaos, das ich nicht sehen will... Überschwemmung in der Küche und im Bad.
Vierte Sequenz:
Ich bin allein auf einer Straße. Ein Junge kommt mir entgegen. Er ist bleich und schön, aber ich finde ihn abstoßend. Der Junge ähnelt einer Schlange. Glatt und geschmeidig erkenne ich ihn als Teil eines Traumes und versuche, mit ihm zu sprechen, weil er mir angst macht. Er sagt nichts. Ich weiß, er ist ein Schatten. Ich weiß, er ist MEIN Schatten. Wir umarmen uns, und kurz wallt Ekel vor Alter und Hinfälligkeit in mir auf.
|
