Was ist ein Trauma?
Eine Einführung in die soziokulturelle Traumatalogie
Das Café Trauma entstand im Jahre 1987 aus einer Initiative, in der (ehemalige oder aktuell) psychisch Kranke,
StudentInnen, SozialarbeiterInnen u.a. mitarbeiteten. Im Laufe der Zeit hat es sich von einer Teestube mit
psychosozialem Schwerpunkt zu einem soziokulturellen Zentrum entwickelt.
Stichwort: Soziokultur
Unser umfassendes kulturelles Angebot (Konzerte, Kino, Disco, Feten, Kleinkunst, Lesungen, multimediale
Thementage, Diskussions- und Informationsveranstaltungen ...)zu kleinen Preisen erreicht ein großes - überwiegend
junges - Publikum. Über 30.000 Menschen besuchen unsere Veranstaltungen im Jahr. Was das Café Trauma ist,
bestimmen die Personen und Gruppen, die die vorhandene Infrastruktur und die hier möglichen (Frei-) Räume für
sich nutzen. Aus diesem Grund gehen vom Café Trauma so viele innovative, für das kulturelle Leben Marburgs
wichtige Akzente aus, weil Mitmachen und Mitgestalten keine Nebeneffekte sind, sondern zum Selbstverständnis
gehören. Zur Zeit arbeiten circa 40 Ehrenamtliche im Café Trauma und gestalten gemeinsam das kulturelle
Programm.
Stichwort: Selbstorganisation
In unserem „Mitmachladen" Café Trauma arbeiten die Ehrenamtlichen eigenverantwortlich in verschiedenen
Arbeitsbereichen. Sie treffen sich in regelmäßigen Abständen in ihren Gruppen:
Konzertgruppe
Zone:Bar
Kinogruppe
Donner-s-Dance-Gruppe
und MUK (Musik- und Kleinkunst, die sich im moment in einer Art Dornröschenschlaf befindet).
Ganz besondere Ereignisse wie unsere „Großprojekte" Filmfest, Sommerfest, Thementage etc. werden von
Interessierten aus allen Gruppen gemeinsam gestaltet. Zu besonderen Anlässen formieren sich aus den einzelnen
Gruppen weitere Kleingruppen, in welchen ganz aktuelle Dinge bearbeitet werden. Jüngstes Bespiele ist hier die
„Öfftlichkeitsarbeits-Gruppe", in welcher zu dem Problem der aktuellen Situation des Traumas, gemeinsam
Lösungswege diskutiert und erarbeitet werden, die sich um den gesamten Temmenbereich des Mietverhältnisses und
der daraus resultierenden Frage des Standortes direkt und indirekt ergibt.
Tagsüber arbeiten z.Zt. 5 Hauptamtliche MitarbeiterInnen im Büro des Café Traumas, wo sie sich vor allem um
die Organisation im Haus und um verwaltungstechnische Fragen kümmern. Im Arbeitsausschuß", der am
Donnerstagabend stattfindet, werden alle Termine koordiniert, Beschlüsse aus den Kleingruppen vorgestellt und zur
weiteren Abstimmung vorgeschlagen, Fragen und Probleme besprochen, Entscheidungen gefällt, die über die
einzelnen Gruppen hinausreichen usw. Außerdem wird auf diese Weise die Arbeit zwischen Ehrenamtlichen und
Hauptamtlichen aufgeteilt und organisiert. ungefär alle sechs Wochen findet unsere „Vollversammlung", das
sogenannte „Große Plenum" statt, in welchem besonders wichtige und weitreichende Punkte diskutiert und
entschieden werden,die eine breitere Basis benötigen als die ,die im Arbeitsaussch gegeben ist,wie etwa Finanzen
oder Formen der Öffentlichkeitsarbeit. Das "Große Plenum stellt somit die allen Gruppen übergeordnete
Entscheidungsebene da.
All dies sind über die Jahre gewachsene, feste Strukturen, die sich bewährt haben. Als Ergebnisse vieler
basisdemokratischer Auseinandersetzungen sind sie natürlich jederzeit veränderbar. Das Prinzip der Eigeninitiative
bleibt jedoch bestehen, und daß das Café Trauma nicht irgendwann verschwunden ist, unterstreicht nachhaltig, daß
ein großes Bedürfnis nach Selbstverwirklichung im kulturellen Bereich vorhanden ist und hier umgesetzt werden
kann
Das Kulturprogramm
Im Konzertbereich fördern wir NachwuchskünstlerInnen aus der Region genauso wie hier überregionale und auch
internationale Bands zu hören sind, die aber in der Regel jenseits kommerzialisierter Musikproduktion arbeiten.
Mit dem Kino verfolgen wir das Ziel, einen kreativen und kommunikativen Ort zu schaffen, an dem ‘andere ’
Filme auch ‘anders ’ gezeigt werden können. Begleitende Informationen - Texte zu Filmen, Hintergrundberichte
und Filmanalysen sowie Filmgespräche mit RegisseurInnen und anderen Filmschaffenden und Diskussionsrunden -
sollen die Auseinandersetzungen mit Filmen anregen und vertiefen.
Mit den Party-Veranstaltungen bietet das Café Trauma eine innenstadtnahe und vor allem sozialverträgliche
Möglichkeit für jüngere Menschen ihr Bedürfnis nach Kommunikation und Tanz auszuleben. Diese Funktion ist für
die studentisch geprägte Stadt Marburg von eminenter Wichtigkeit.
Zu diesen regelmäßigen Veranstaltungen kommen die jährlichen Großveranstaltungen hinzu.: das Café Trauma
Sommerfest und das
Filmfest ‘Open Eyes’
auf der Amöneburg, das sich mittlerweile auch bundesweit einen Namen gemacht hat.
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