Mit *** im Restaurant des Stilwerk gesessen, einem Düsseldorfer Einrichtungshaus in einer Seitenstraße der Kö. Über ein paar muffig schmeckenden Spaghetti konstatierte ich irgendwann griesgrämig, nachdem ich schon gut eine Viertelstunde die Parade der vorbeidefilierenden Samstagmittagspaare, der Windhundausführerinnen und Pilotenbrillen mit Zweitwohnsitz hatte vorbeiziehen sehen, dass die Einstellung vieler Rapper und Muslime, nach der die Mehrheit der Frauen zunächst einmal Nutten seien, ja nicht eine grundsätzlich falsche sei; ich sagte das natürlich mit soviel Zurückhaltung, wie man es als aufgeklärter Mitteleuropäer in einem Lokal mit sehr eng gestellten Tischen zu tun pflegt, zudem fasste mich schon während des Aussprechens ein latentes Mitgefühl mit der nebenan sitzenden jungen Familie, die gleich uns eher wenig vom anlassgebenden Kö-Schick versprühte. Aber diese ganzen eleganten kleinen Papiereinkaufstaschen da draußen, an denen Ehefrauen und glücklich Geschiedene baumelten... Nach einigen Minuten, so redete ich mir ein, konnte man den Pärchen schon ansehen, ob die Haarverlängerung in der Versace-Jeans da hinten, die gerade im Arm ihrer Brieftasche das Rolf-Benz-Studio betrat, sich das erste neue Sofa nach vier Jahren am Vorabend zusammengefickt hatte, oder ob sie beim Schritt über die Schwelle etwas einladender mit dem Popöchen wedelte, um die finanzielle Schmerzgrenze für das Muranoleuchterchen nach oben zu charmieren. Saure Trauben? Untervögelt? Ach was, wir kommen vom Sex und gehen zum Sex, und unsere Hunde fressen auch aus Alessi-Näpfen; aber man wohnt doch um zu ficken, und nicht umgekehrt.
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