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elfboi schrieb am 30.4. 2002 um 01:11:59 Uhr über

Tractatus

Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt, sagt Wittgenstein - aber das gilt nur, solange sich mein Denken innerhalb der Sprache bewegt. Wenn ich den Punkt erreiche, wo sich mein Denken nicht mehr in Form von Sprache ausdrückt, kann ich auch die Grenzen dieser Welt sprengen, wobei Zustände entstehen, welche sich nur noch als mystisch bezeichnen lassen, und Gedankenformen lassen sich nur noch in Bildern und Metaphern ausdrücken, die jedoch niemand wirklich verstehen kann, der nicht selbst schon einmal an diesem Punkt gewesen ist.
Wer die Erfahrung noch nicht gemacht hat, kann durch derlei Metaphern leicht verwirrt werden, was vielleicht der Grund ist, warum man laut Wittgenstein darüber schweigen muß, worüber man nicht reden kann. Das Unfaßbare in Worte kleiden zu wollen, sperrt das Formlose wieder in eine Form ein und führt erneut ins Gefängnis der Sprache mit ihren starren Denkstrukturen.


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