Das Deutsche Historische Museum (DHM) in Berlin will Hitlers Tränen nicht ausstellen, aber auch nicht verkaufen (es liegen beachtliche Angebote aus den USA vor). »Wir sind ein Museum, kein Wallfahrtsort«. So Ulrike Kretzschmar, stellv. Präsidentin. Somit bleibt diese Ampulle im Arsenal des Museums, ich hoffe, an unzugänglicher Stelle oder in einem Tresor. Die Ampulle steckt in einer Lagerung aus Holz, das ganze Gebilde ähnelt einer Sanduhr. Am Boden klebt ein vergilbter Zettel mit einer kryptischen Nummer (67921) und dem Vermerk »Pat. A« und dem Datum 45/04/19 (handschriftlich, Tinte). Sehr wahrscheinlich hat die Probe Leibarzt Dr. Theo Morell besorgt. Vermutlich hat Morell, wie oft nach Verabreichung der Tagesdosis Eukodal, dem Patienten eine Speichelprobe entnommen, und sozusagen nebenbei die an diesem Tag reichlich fließenden Tränen in einem separaten Reagenzglas verwahrt. Weil kurz zuvor Dr. Werner Haase (Morells Assistent) den finalen Befehl betr. »Blondie« erhalten hatte? Übrigens sind die Tränen verdunstet (unzureichende Versiegelung), aber an der Glaswand sind Salzkristalle deutlich erkennbar. Aufgefunden wurde die Reliquie im Depot eines Krankenhauses in Bad Reichenhall.