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Eine Tischordnung für Dinerpartys festzulegen gilt vielfach als steif und antiquiert; doch ist sie höchst sinnvoll und trägt, wenn man sich mit dieser Tischordnung etwas Mühe gibt, enorm zu einem gelungenen Abend bei. Die Tischordnung ermöglicht es nämlich, zueinander passende, miteinander harmonierende Tischnachbarn zusammenzubringen und umgekehrt zu vermeiden, daß einzelne Gäste den Großteil des Abends mit Leuten verbringen müssen, mit denen sie nichts anfangen können. Feste Regeln dafür gibt es kaum ausser der beiden, daß man es nach Möglichkeit gleichgeschlechtliche Tischnachbarschaften zu vermeiden und Beziehungspartner möglichst auseinandersetzt. Diese beiden Regeln verdeutlichen mit ihrem Sinn und Zweck den Sinn und Zweck der gesammten Tischordnung: Beziehungspartner neigen dazu, sich vom Rest der Tischgesellschaft abzukapseln und ihre Nachbarn durch ihre allfällige Binnenkommunikation einerseits auszugrenzen, andererseits zu überfordern. Dies gilt in einem weiteren Sinne auch für Arbeits- und Berufskollegen, enge Freunde usw. Indem man Männer und Frauen gut durcheinandermixt, vermeidet man ausserdem das aufeinander Glucken der Geschlechter, bringt einen gewissen erotischen touch in das Ganze. Und natürlich gelten auch diese Regeln nicht absolut, Ausnahmen befürfen keiner großartigen Rechtfertigung. Schließlich und endlich soll eine Tischordnung auch nicht eisern gehandhabt werden, spätestens nach dem Dessert sollte sie gänzlich aufgehoben werden. Auch zwischen den Gängen kann man zwanglos seinen Gästen Gelegenheit geben, sich nach Belieben durcheinander zu bewegen und umzusetzen.
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