Das Gegenteil zu einem *richtigen* Synthesizer! Richtige Synthesizer haben erlesen-spartanisches Schwarz-in-Schwarz-Design, so wenig Bedienknöpfe wie möglich (Ausnahme: virtuell-analoge Synthis, da sind es naturgemäß einige mehr), dafür zehnfach verschachtelte Programmiermenüs, vor denen selbst ein Vangelis früher oder später kapituliert, und, vor allem, weder Rhythmusmodul noch Begleitautomatik!
Die Tischhupe (landläufig auch »Kiehboord« genannt) hingegen protzt mit poppig-bunten Zierleisten auf der Bedienfläche, hat lange Reihen von Knöpfen und Schaltern mit blinkenden LEDs in allen Modefarben und ist allenfalls rudimentär, in der Regel überhaupt nicht programmierbar. Dafür stellt sie dem ambitionierten Bierzelt-Alleinunterhalter gleich Hunderte von hippen Franz-Lambert-Sounds und Kirmestechno-Buffta-Beat in tausend Variationen zur Verfügung, alles easy per Einfinger-Automatik »spiel«bar.
Fazit: die Tischhupe ist sozusagen die Prollversion der Heimorgel (Thomas Anders von Modern Uäääärgl ist ja auch immer mit so einem Umhänge-Teil über die Bühne gehampelt), während der Synthesizer denen vorbehalten bleibt, die ernsthafte Musik produzieren wollen!
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