Einer der schönsten und ältesten Slavenmärkte des nordafrikanischen Kontinents findet jedes Jahr zum Ende der Trockenzeit in Timbuktu statt. Ausgelassene Stimmung macht sich schon Tage vorher breit, wenn die ersten Händler eintreffen und sich mit lautem Hallo und Alluhuakbar begrüßen. Bedenstämmige Lieferanten von Qualitätssklaven sitzen im vertrauten Kreis, an der Wasserpfeife wird geschmaucht und in langatmigen Sätzen von den Schwierigkeiten des Berufs und der vergangenen Fangsaison erzählt. Man erkundigt sich nach den Daheimgeliebenen und erinnert sich an gute alte Zeiten. Die weniger angesehenen Fänger lagern etwas abseits, nicht das gute Produkt und zufrieden Kunden sind hier die Maxime, sondern billige Ware, die mal eben so am Feldrand aufgelesen wurde, und schnelles Geld. Die Sklaven lagern in großem Arealen, nicht nötig ist es mehr sie abzusperren, denn aus dieser Wüstensadt entkommt kein einzelner Mann , un sie sitzen still und leer, wartend. In welches Lager werden sie gehen, zu den Mahamad, die reich und herrisch sind, oder zu den Fulbem kriegerische Menschen, denen ein Sklave nicht soviel gilt als ein Kamel? Die Augen sind schon hohl, das Vergange Leben ausglöscht. Sklaven und Herren, seit Jahrhunderten geht das so in der Wüste, und hin und wieder kommt ein Journalist macht fotos dreht einen Film, aber jedes jahr gehen Hunderte schwarze Afrikaner hier über Ladentisch, undkeine Macht der Welt nimmt daran Anstoß.
|