Ohne Hörgerät fehlt mir das, was ich gerne akustische Tiefenschärfe nennen möchte: kein Rascheln, kein Zischen, kein Scharren, kein Schleifen. Die Obertöne sind einfach mal weg. Nehme ich das Gerät aus dem Ohr, fühle ich mich schaumgebremst. Alles wirkt wattiert und dumpf. In der ersten Woche war ich eigentlich nur mit Lauschen beschäftigt: das Sausen der Taubenflügel, das Kratzen von Sand unter den Schuhsohlen oder Blätterrauschen. Ich hatte keine Ahnung, wie laut eine Pappel im Wind sein kann!
Inzwischen habe ich mich an all das wieder gewöhnt. Die höheren Töne scheinen an allem, was mich umgibt, zu haften; sie geben den Objekten eine Art von Räumlichkeit, die ich im Dunkeln sehen kann. Selbst, wenn ich meine Kleidung anziehe, scheint sie mehr Kontur zu haben. Ich bin echt froh, dass ich das kleine, feine Teil im Ohr habe. Danke, Siemens!
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