unter dem text von zabuda zu schreiben ist wie eine verbeugung tibetischer mönche und die leichte berührung eines dings mit der oberen stirn. merkte aber, wie mich zunehmend die riten zu stören begannen und im rückwirken noch stärker die unserer eigenen kultur, die plötzlich nackt zutage lagen. ich begreife wohl die ordnende macht des ritus, also seine soziale funktion aber er geht mich persönlich nichts mehr an. das war auch dies gefühl des fremden wegs beim zen. das hat wenig mit starkem, störenden ich-bewußtsein zu tun, ich werde mich ja auflösen in die welt, aber versöhnend, natürlich, nicht rituell ausgedacht, also ent-fremdet.
das ist der fehler aller religionen, leider auch des buddhismus, dessen letztes ziel doch in der welt liegt: grundsätze in der welt verstreuen, gemeinden bilden, natürlichkeit durch künstlichkeit erset-zen.
Mit der Wahrheit gekommen, wunschgemäß,
Locker und gelassen alle Meere durchquert,
Fa-Gundsätze in der Menschenwelt verstreut,
Voll mit Lebewesen, Schiff des Fa legt ab.
Li Hongzhi
13.05.2002
|