Mein Mann Basti hat neuerdings eine Freundin mit doppelter Staatsbürgerschaft. Aber nicht irgendeine Staatsbürgerschaft, sondern eine amerikanisch-deutsche. Als ich dort gestern Essen war und die Tante CNN geguckt hat, wo über Wirbelstürme über Texas berichtet wurde, was mich veranlasste, einen sturmverstärkenden Regentanz der Freude und Glückseligkeit aufzuführen, wurde ich arg gemaßregelt, weil ja ihre halbe Familie in Texas wohnen würde. Meine hierauffolgenden Aufzählungen us-amerikanischer Unsäglichkeiten und die anschließenden Tiraden gegen Pietisten und Puritaner waren sicherlich auch nicht förderlich für unsere Beziehung, aber ich glaube, mein Mann Basti hat sie von vornherein über meine Geistesirritationen aufgeklärt, weswegen die Tante das schon mal verkraften kann. Interessant ist, dass sie nicht nur demnächst hier wählt, sondern auch »da drüben« und da ihre Familie aus einem Grund, den ich ihr just gestern psychoanalytisch nahegelegt habe, die Republikaner bestgängigst beängstigend mit Spenden eindeckt, wird sie aus zum Himmel schreiender Dummheit dem ihre Stimme geben, der sich nach allem noch immer erdreistet, seinen Drecksgott zu bemühen, um seinen kleinen infantilen Hass ausleben zu können ...
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