Tenochtitlán
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Tenochtitlán [tɛnɔtɕtɪtˈɬaːn] (Nahuatl Stadt des Tenochs bzw. Stadt des Steinkaktus) ist der präkolumbische Name des modernen Mexiko-Stadt.
Der Legende nach wanderten die Azteken als Nomaden durch die Lande, bis ihren Priestern geweissagt wurde, man solle sich niederlassen, wo ein Adler auf einem Feigenkaktus (spanisch Nopal) sitzt und mit einer Schlange kämpft. Diese Szene ist auch im Wappen der Republik Mexiko abgebildet.
Die Stadt wurde 1325 auf einer Insel im Texcoco-See gegründet. Auf einer nahe gelegenen Nachbarinsel befand sich Tlatelolco, das bei gewisser Selbständigkeit eine politische Einheit mit Tenochtitlán bildete.
Die Stadt war die Hauptstadt des Aztekenreiches, theoretisch ein Bündnis der Städte Tenochtitlán, Texcoco und Tlacopán, in dem Tenochtitlán aber dominierte. Die Tribute aus den unterworfenen Provinzen wurden nach dem Schlüssel 5:3:1 aufgeteilt.
Teilweise war die Stadt auf Pfählen in den See hineingebaut und wurde von Kanälen, sog. Chinampas durchzogen, an denen Mais und Gemüse angebaut wurde (Heute noch in Xochimilco, südlich von Mexiko-Stadt zu sehen). Die Stadt war durch drei Dämme mit dem Festland verbunden. Diese Straßenzüge liefen beim Haupttempel zusammen, der dem Sonnen- und Nationalgott Huitzilopochtli und dem Regengott Tlaloc geweiht war. An seiner Stelle steht heute die Kathedrale, die aber bei weitem nicht seine ganze Fläche einnimmt.
1519-1521 wurde die Stadt von Hernán Cortés mit vor allem tlaxcaltekischer Hilfe erobert und zerstört. Auf den Ruinen der Stadt wurde die moderne Stadt Mexiko-Stadt erbaut. Zum Zeitpunkt der Zerstörung durch Cortéz war die Stadt mit ca. 200.000 Einwohnern nach Peking und Paris die drittgrößte Stadt der Welt. Die Bezeichnung für den Herrscher von Tenochtitlán im Nahuatl lautet Tlatoani.
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