Es war purer Zufall gewesen. Meine heutige Frau und ich hatten zeitgleich Urlaub im November ermöglicht bekommen, und wir suchten uns halt was im Internet.
Wir fanden eine private Finca auf Teneriffa, der Besitzer antwortete sofort auf unsere email, wir haben auch telefoniert - und so haben wir gebucht.
Der Flug, naja, er ging vorüber. Wie versprochen, holte uns der Besitzer (er stammte aus Kassel) am Flughafen ab, und fuhr mit uns zuerst über die Autobahn, quer durch die Wüste. Die Südhälfte von Teneriffa ist eine schmutzige, vollgemüllte Felswüste. Und mittendrin: die Finca, eine tropische Oase.
Da waren nur Leute wie wir: von Anfang vierzig bis zum Rentenalter. Wir waren uns alle furchtbar einig: Gutes Essen, ein Glas Wein (oder auch mehr) am Abend, und tagsüber nackig am swimmingpool liegen - ausspannen, erholen. Keine Kultur, keine Besichtigungen, kein high-life, keine Disco, keine Anmache, nur freundliches, entspanntes Miteinander unter der Sonne.
Vier Winter haben wir dort je eine Woche verbracht, und sie war immer wunderbar erholsam gewesen. Sie reichte auch völlig aus. Mitten im Scheiss-Deutsch-Winter mit Schmuddelwetter und Bronchitis, Dunkelheit und Kälte - eine Woche lang Sonne, FKK, und dolce far niente.
Leider ist die Finca heute verkauft - wir waren nie mehr auf der Insel. Geblieben sind aber jede Menge schöne Erinnerungen.
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