Telefonzelle defekt
Alex flog umher . Es war soweit , unumgänglich wie ungewollt. Er traf Lily .
Er traf sie , als er mit seinem Ikeastuhl auf dem Fernsehturm gelandet war , um mit dem Fernglas hinüber zu den Nutten in dei Ludwigstrasse zu stieren.
Lily hatt hatte ihn zuerst garnicht gesehen , als sie mit ihrer Telefonzelle kurz unter um langflog .Alex sah sie aus den Augenwinkeln gerade noch hinterm Horizont verschwinden .
Er gab Gas , Lily war besser als alle nutten aller Ludwigstrassen dieser Welt zusammen umsonst in einem Bett .Lily war echt .
Alex raste über die rotleuchtende Stadt , über dem Maschsee hatte er sie eingeholt .
Sie stoppten . Alex band seinen Stuhl an ihrer Telefonzelle fest und kletterte zu ihr hinüberEr zauberte zwei Bier in seine Hände . Ein trick ,den er bei einem Trip durchs Universum von einer kleinen waisen Frau kurz hinter dem Saturn in eienr paralelldimension gelernt hatte.
Zweimal mit den Augen zwinkern , ein kleines wenig Konzentration , und er konnte haben , was immer er wollte .
Eines reichte er Lily , sie bedankte sich artig und lächelte kurz mit iheren Augen , das konnte sie wie keine zweite , ihre Augen waren sowieso die einzigartigsten im gesamten Kosmao , fand Alex , und er hatte schon einiges an Augen gesehen .
Sie saßen auf dem Boden der Telefonzelle und ließen ihre Füße aus der Tür baumeln , es war ein wenig eng , aber das machte nichts.
Lily staunte nicht schlecht , sie hatte noch nie über dem Maschsee haltgemacht , und fand ihn aus vierhundert Metern Höhe erstaunlich klein.
So war Lily , sie staunte über die kleinsten und einfachsten Dinge , so dass Alex immer selbst ins staunen kam . er brauchte garnicht nach ihren staunenden Augen zu sehen , manchmal konnte zuviel davon auch wehtun.
»Das Bier ist ein wenig warm «,monierte sie.
»Tut mir leid«, antwortete Alex , »aber als ich mir das letzte mal ein warmes herzaubern wollte , war es gefroren , ich habe das noch nicht so ganz unter Kontrolle.«
Sie lacht und legte dabei ihre Hand auf seinen Arm . Die Telefonzelle schien unter ihrem lachen und ihrer Berührung zu vibrieren , Alex hätte sein Bier fast fallengelassen , zu schön um wahr zu sein.
»was machen wir jetzt ?« , fragte sie und ließ seinen Arm los , und die leeren Bierdosen im Twelefonhörer verschwinden. Die Telefonzelle stand wieder still .
»Wollen wir Gott anrufen ?«
»Seit wann hast du denn die Nummer von Gott?«
Alex kramte in seiner Hosentasche nd zog einen zerknitterten Zettel hervor, »das ist eine lange , und total unglaubwürdige Geschichte , bisher war auch immer besetzt wenn ich es versucht habe«, sagte er und reichte ihr den Zettel .
»Wao ,a ber das ist ja eine Auslandsnummer ,vielleicht sogar in Übersee weißt du was das kostet ?«
Alex zwinkerte zweimal und hatte sofort einen stapel Telefonkarten in der Hand, »damit können wir schon eine Weile mit ihm reden , und zur Nit mache ich noch ein paar neue.«
»Oh gut «, rief sie , » mit dir ist immer lustig.«
Sie war einfach Balsam für seine seele , genau die richtige Medizin , für jemanden, der für gewöhnlich nachts allein auf Dächern hockt , und sich vorstellt , wie es wohl wäre einfach mal vom Stuhl zu springen.
»Mit Gott reden ist schon eien tolle Sache «, sagte sie, »aber was willst du ihm denn erzählen ?«
»Weiß nicht, einfach mal so plaudern , vielleicht ist er ja auch ne rau , wie gesagt , ich bin ja noch nie durchgekommen.«
Gerade als Alex die erste Karte in den Schlitz schieben wollte erschien an der Tür ein schild .
»Hm, was soll das denn ?«, murmelte Alex und drehte das Schild um :»Telefonzelle defekt!!«
»schöner Mist «, rief Alex , »warst du das ?« fragte sie .
»Nein , ich habe damit nichts zu tun«, wehrte Alex ab »keine Ahnung wiedas da hinkommt.«
Lily zerriß den Zettel mit der Nummer, »so`n Blödsinn , mit Gott kann man nicht telefonieren , was`n Schwachsinn«; rief sie und ließ die Schnipsel auf den Maschsee hinunterschneien.
Alex starrte sie an, »du,..du«, stammelte er, »du hast Gottes Telefonnummer zerrissen , o Jesus, jetzt werden wir nie wissen wie die Geschichte ausgeht«, ächzte er.
»Dafür brauche ich Gott nicht , wir werden schon sehen wie es weitergeht«, entgegenete sie .
Alex war fürs erste sprachlos.
Sie saßen noch eine Weile da , Alex überlegte ,ob er sauer auf sie sein sollte .
»Du bist doch jetzt nicht böse, oder «, fragte sie . Aber es ist doch auch ziehmlich langweilig , schon vorher zu wissen was passiert,
wozu wären wir denn dann noch hier? Außerdem stell dir mal vor , das Ende hätte dir nicht gefallen , dann hättest du da durch gemußt , ob du nun wolltest oder nicht , ohne was daran ändern zu können . Schrecklich ,oder ? Einen Film schaust du dir doch auch nur an , wenn er spannend ist", versuchte sie ihn zu beruhigen.
»Und mit dem Leben ist es doch so ähnlich, finde ich , zumindest spannend sollte es sein , der Rest kommt dann ganz von allein.«
Alex war überzeugt und spuckte zusammen mit ihr in den maschsee , Lily lachte , und da war ihm die ganze Geschichte mit der Telefonummer auch endgültig egal geworden.
Er überlegte , ob er soetwas banales tun sollte , wie sie zu küssen , oder ihre Hand zu nehmen , er entschied sich abwer dagegen , zuviel wäre zuviel gewesen.
Glücklichsein ist eine äußerst zerbrechliche Angelegenheit . Schließlich baute er aus dem Schild einen Papierflieger und schickte ihn in die nacht .
»Wolen wir noch ein wenig weiter «, fragte sie .
Alex nickte, und kletterte zurück auf seinen Ikeastuhl.
Sie flogen quer über die samtagnächtliche Stadt , hielten hier und da, riskierten ein paar verbotene Blicke hinter die Kulissen ohne sich erwischen zu lassen , redeten und tranken , und lachten und staunten , bis sie schließlich der Sonnenaufgang vom Himmel zwang .
Diese Nacht hätte ewig dauern können , dachte Alex .
»das machen wir nochmal wieder , oder?«, fragte sie .
»Klar«, antwortete Alex,»ich ruf dich an«.
Sie lachten.
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