Endzeitstimmung in der Teestube am Schadowplatz: eingekesselt vom über Nacht emporgeschossenen Weihnachtsmarkt und unter dem Damoklesschwert des von Erwin angedrohten Abrisses versuchen die Teeschwestern in aufbrandender Panik, noch die letzten Tropfen zu erhaschen. Schon im Gang, der gefliesten Vorhölle, giggelt ein Halbdutzend von ihnen herum, kaum ein Platz an der Zapfstelle zu ergattern, im Winter sind sowieso alle auf doppelte Breite geschöffelt. Zwischendrin tritt immer mal ein bratapfelduftender Verkäufer aus der Oberwelt dazu, der mühsam angebahnte Tauschverhandlungen durch verächtliche Furze zunichte macht, statt des fünfminütlichen Rauschens des Spülkastensamowars schallen Weihnachtslieder im Casioformat herunter. Kein Platz in den Separees, in einem scheint ein Junkie eingeschlafen zu sein, mindestens eins ist jedes Mal nogo, daß die immer so schlabbern müssen. Also unverrichteter Dinge wieder todesmutig in den Kampf um Bienenwächsernes und Gemüsehobel in die Oberwelt gestürmt, kotzeähnlichen duftenden Glühwein zur Gemütsberuhigung gekippt in Gedanken ein Handtuch am Römerturm reserviert; oh Herr, laß Frühling werden.
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