VON DEN TAUBEN
Hast du sie noch im Ohr - die Tauben?
Sie gurren, gurren, kaum zu glauben,
von Sonnenauf- bis -untergang.
Der Tag wird ihnen gar nicht lang.
Sie gurren, hör’ nur, still und friedlich,
es wirkt nostalgisch und gemütlich.
Sie gurren - nun, kein Weltereignis,
doch dir und mir ein gutes Gleichnis:
Da gibt es Menschen - keine Tauben! -
die murren, murren, kaum zu glauben,
von Sonnenauf- bis -untergang.
Der Tag wird ihnen furchtbar lang.
Ihr Murren ist ein einzges Klagen -
wenn sie’s auch nicht so deutlich sagen -:
„O Herr, du hast nicht aufgepaßt,
gleichgültig ist dir meine Last.“
Entweder gleichst du einer Taube -
und dazu hilft dir nur der Glaube
an Gottes Wort, das dir verspricht:
„DER HERR VERLÄSST DIE SEINEN NICHT!“ -
oder bleibst taub, das Ohr verschlossen,
murrst immer weiter unverdrossen,
verdrossen, kalt und ungemütlich
und gegen Gott und Welt nicht friedlich.
Gurr’n oder Murren, Taube oder taub,
Kind Gottes oder nur ein bißchen Staub.
Fang lieber an zu danken in Gottes Heil’gem Geist.
Sein Sinnbild ist die Taube, ... du weißt.
|