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gats schrieb am 20.5. 2003 um 03:10:41 Uhr über

Tank



Besser den Truthahn im Tank als die Taube auf dem Dach

Jenny Eltermann 20.05.2003

Stehen wir vor der Lösung von drei großen Problemen der Menschheit?

Der Thermo-Depolymerisations Prozeß (TDP) ist ein brauchbarer Weg, um organischen
Abfall nutzbringend zu verwerten. 200 Tonnen Truthahnüberbleibsel täglich werden zu
600 Fässern Leichtöl.







Brian S. Apple, Chef der Changing World Technologies, Inc. hat den Vertrag mit der
Butterball Turkey Farm in Carthage, Missouri, in der Tasche zusammen mit 12 Millionen US
Dollar Subvention von der amerikanischen Regierung.


Wir stehen vor der Lösung von drei der größten Probleme der Menschheit. TDP
verarbeitet den Müll. Es kann den zunehmenden Mangel an Ölvorräten ausgleichen.
Und es verlangsamt die globale Erwärmung.


Brian S. Apple wird nicht müde, zu betonen:


Der Thermo-Depolymerisations Prozess kopiert natürliche geologische und
geothermale Vorgänge. TDP imitiert das irdische System, nur ungleich schneller als
die Natur. Unter Verwendung eines Röhrensystems entstehen über Temperatur und
Druck qualitativ hochwertige Produkte wie Heizöl, Diesel oder Benzin.


Der Ingenieur Terry Adams findet einen bildlichen Vergleich:


Wenn ein 80 kg schwerer Mann auf der einen Seiten hineingeht, wird er bis zur
anderen Seite zersetzt zu 17 kg Öl, 4 kg Gas, 4 kg Mineralien und 55 kg sterilem
Wasser. Dazu gehört auch der Darminhalt, womit wir ebenso Fäkalien verarbeiten
können.


Falls die Technik die Erwartungen erfüllt, deckt allein der jährliche Abfall der
amerikanischen Landwirtschaft mit schätzungsweise 4 Millionen Fässern Tieröl den Import
der USA aus dem Jahr 2001 (4,2 Millionen Fässer Rohöl). R. James Woolsey, früherer CIA
Direktor und jetzt Berater von Changing World Technologies, Inc. zeigt sich überzeugt: "Die
Technologie ist der erste Schritt, von Ölimporten unabhängig zu werden."

Das seit zwei Jahren geplante Projekt bedient zunächst die Truthahn-Farm. Federn, Haut,
Knochen, Darm, Fett und Blut werden zu einem dicken Brei gemahlen und in das kunstvoll
präparierte Röhrensystem eingebracht. Zwei Stunden später kann das Öl als honigfarbene
Flüssigkeit abgelassen werden. Die Länge der Fettsäuren geht nicht über 18 Kohlenstoffatome
hinaus.

Mutter Erde hat den Weg gewiesen, und so zehren wir von den Erdölvorkommen. Dennoch
blieb den Wissenschaftlern bislang der Durchbruch versagt: je weniger ölig die
Ausgangsstufe, um so schlechter ist die Ausbeute.


Die herkömmlichen Verfahren haben das Ziel, die Umwandlung in einem Schritt
abzuwickeln. Da wird das Ausgangsmaterial hocherhitzt, um das Wasser
auszutreiben und simultan in niedrigmolekulare Stoffe umzusetzen. Dafür ist viel
Energie notwendig, und ferner entstehen gefährliche Substanzen, die das
Endprodukt verunreinigen,» erklärt Brian S. Apple. «Wir betrachten die
Feuchtigkeit nicht als Feind, sondern machen uns das Wasser zum Freund, indem
wir es in Tanks halten und "super-hydrieren.


Wir sprechen über 500 Grad Fahrenheit und einen Druck von 600 Pfund für das übliche
organische Material. Ferner ist die Erhitzungszeit mit etwa 15 Minuten reichlich kurz. Danach
fließt das Gemisch in das folgende Röhrensystem. Dieser Vorgang erfolgt unter raschem
Druckabfall und setzt 90 Prozent des Wassers frei, das zum Teil wieder zum ersten Tank
zurückgeführt wird und den neuerlichen Zufluß erwärmt. Infolge der Trocknung entsteht aus
den Knochen und Federn der Truthähne ein braunes Pulver, reich an Kalzium und Magnesium
und deshalb ein idealer Dünger. Die verbliebene organische Suppe gelangt in ein
Reaktorgefäß, das nach der bekannten Destillation von Rohöl funktioniert."



Das Geheimnis des mehrstufigen Thermo-Depolymerisations Prozeß (TDP) beruht auf der
richtigen Wahl von Temperatur und Druck




Mit DTP bleiben nach Abzug des technischen Aufwandes 85 Prozent der Energie erhalten.
Diese Erfahrungen gelten für die relativ feuchten Tierabfälle. Trockene Ausgangsstoffe
verbessern die Ausbeute. Und noch einen Vorteil bietet das Verfahren: der Prozess kann den
Ausgangsmaterialien sowie dem gewünschten Endprodukt angepasst werden.

Statt Öl beispielsweise Fettsäuren, die für Seife, Reifen oder Farben geeignet sind. PVC, das
in den üblichen Müllverbrennungsanlagen nicht selten Dioxin entstehen lässt, wird durch den
Wasserzusatz bei der Depolymerisation ungiftig zersetzt, und dieses Gemisch kann für
Reiniger und Lösungsmittel benutzt werden. Der Prozess mit Plastikflaschen und
Computergehäusen läuft gar in wenigen Sekunden ab.

Und schließlich zerstört DTP krankmachende Erreger, weil das organische Material bis in
den molekularen Bereich aufgelöst wird. Das hilft der amerikanischen Landwirtschaft, weil
seit sechs Jahren der Weg versperrt ist, tierisches Material an Rinder und andere Tiere zu
verfüttern. Für Europa könnte das Problem mit BSE Tieren und der zunehmenden Zahl an
Tierknochen wirtschaftlich gelöst werden, und ebenso die Entsorgung von Millionen von
Hühnern, die an der Geflügelpest erkrankt sind oder sicherheitshalber notgeschlachtet werden
müssen.

Ein weiterer Vorzug ist die Skalierbarkeit. Die kleinste Einheit hat auf der Plattform eines
Lastwagens Platz. Der großtechnische Anlage in Carthage, Missouri, ist auf die Kapazität der
Truthahn-Farm abgestimmt: täglich fallen Karkassen von 30.000 Tieren an.

15 Dollar für das Fass Truthahn-Rohöl sind dreimal mehr als die großen Ölgesellschaften für
ihre Importe ausgeben. Dennoch kann sich die Mühe bezahlt machen, wenn die Kommunen
ihre eigenen Fahrzeuge aus eigener Kraft betanken. Ferner verspricht Brian S. Apple, dass die
Kosten für DTP-Anlagen sinken, wenn erst mehrere Anbieter die Technik anbieten.

Die Werbung mit dem Tiger im Tank ist deshalb nicht mehr zeitgemäß. Truthähne und Hühner
beflügeln neuerdings unsere Autos.
















Kommentare:
preis für ein faß =! preis für ein barrel? (phoenix321, 20.5.2003 2:25)
Soylent Green ! Prost !! (nacktRaubAffe, 20.5.2003 1:56)











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