WHO Aktennotiz
22.10.2005
" (...) BEZIRK BADEN / „Im Vorjahr haben wir gerade mal 30 Packungen des Medikaments Tamiflu verkauft. Heuer haben wir bereits 186 Packungen verkauft, das ist eine Steigerung um das Sechsfache“, erklärt Mag. Haberfeld von der Landschafts-Apotheke in Baden.
Grippe-Impfstoff ist weitgehend ausverkauft
Und nicht nur der Grippe-Impfstoff ist in den meisten Apotheken des Bezirkes ausverkauft. Mag. Kurt Putz von der Apotheke in Teesdorf: „Grippe-Impfstoff ist derzeit keiner mehr vorrätig und auch von Tamiflu gibt es nur mehr Restbestände.“ Auch hier werde es zu Versorgungsproblemen kommen. „Mit neuer Ware ist erst im Dezember zu rechnen“, erklärt Mag. Putz. „Die Situation ist heuer höchst außergewöhnlich, weil die Bevölkerung sensibilisiert ist und die Rate derer, die sich gegen Grippe impfen lassen, höher ist als üblich. Die Hersteller haben aber mit dem Bedarf vom Vorjahr gerechnet“, berichtet Mag. Heinz Haberfeld von der Landschaftsapotheke in der Kurstadt Baden.
Nachproduktion des Grippe-Impfstoffes dauert
Das Problem mit der Nachproduktion sei, dass der Grippe-Impfstoff bis zu vier Monaten in der Herstellung benötige. Haberfeld erklärt: „Der Impfstoff wird in Hühnerembryonen gezüchtet, das braucht seine Zeit.“ Auch wenn die Wissenschaft derzeit emsig an einem neuen Herstellungsverfahren arbeite, nämlich über Zellkulturen eine raschere Nachproduktion zu gewährleisten, „ist man von einer Zulassung noch weit entfernt“, schätzt der Apotheker Haberfeld ein.
„Mit diesem Verbrauch konnte keiner rechnen!“
Mit diesem gesteigerten Verbrauch konnte niemand rechnen. Die Apotheker orientierten sich bei ihren Bestellungen an denen des Vorjahres. „Und im Vorjahr blieben uns Grippe-Impfstoffe über“, so Haberfeld. Man könne auch nicht in anderen EU-Ländern, die vielleicht noch Restbestände haben, einfach nachbestellen. „Die Einfuhr von Medikamenten muss über das Ministerium genehmigt werden “ – und dieser bürokratische Aufwand brauche natürlich seine Zeit (...)
|