redundanz 146
»Dem Schicksal ein Angebot machen!«
Mit diesem Spruch warf ein risikofreudiger Seebär aus dem Vierteiler »Der Seewolf« Dynamit in Luft; bis ihm diese Herausforderung
zum Verhängnis wurde, als das Schicksal dann eines Tages das Angebot dankend annahm und die (durch brennende Segelfetzen
entzündete) Dynamitkiste mitsamt Boot in die Luft sprengte. Den Etymologen bot das Boot manches Rätsel. So ist nämlich laut Kluge fraglich, »ob das Altenglische aus dem Altnordischen entlehnt
hat oder umgekehrt«, ob die Wurzel also bat (altenglisch) oder batr (altnordisch) ist. Das dtv-Wörterbuch weist noch auf eine mögliche
innergermanische Abstammung hin. Es wäre dann entweder von baita abgeleitet mit der Bedeutung »Gespaltenes, gespaltener
Baumstamm« oder von beta mit der ursprünglichen Bedeutung »Ausgehöhltes, ausgehöhlter Baumstamm«; beta wiederum stammt
von bhedh »stechen, graben«, womit dann Boot und Bett die gleiche Wurzel hätten. Demnach könnte man auch sagen: »Wie man sich
bootet, so liegt man.« Früher mußte man nach Wurzeln graben, um nicht zu verhungern - heute läßt man danach graben und hat somit Zeit für andere
wichtige Sachen, wie z.B. Blaaasten... Ironie ist schon in der gesprochenen Sprache eine äußerst diffizile Angelegenheit. In Schriftform ist es ungleich schwieriger. Hier ist es
eher nicht gelungen. ziemlich dumm, vor lauter viel zu tun nicht zum essen zu kommen... Ich seh schon, der Doppeldeutigkeiten werden unzählige sein, aber »kommen« ist doch mit Abstand das häufigste blaue Wort im
Blaster...
Und mir fällt da immer Apocalypse Now ein: »Patroullienboot Streetgang, hier spricht Almighty! Kommen!« ... » ... «Patroullienboot
Streetgang, hier spricht Almighty! haben wir Kontakt?» ... «
»Kommen« ist da so eine Aufforderung zum Dasein, und dass das für und wider »Dasein« durchaus eine bewusste Entscheidung sein
kann, merkt man spätestens, wenn Willard das Funkgerät ausschaltet.
Offenbar mögen Menschen nicht auf Kommando da sein. nein, danke Körper-Schweinereien
Virtuelle Realität, künstliche Realität, Datenraum, der Cyberspace sind bezeichnend für ein Wunschdenken, dessen wichtigstes
Symptom in der fehlenden Gemeinschaft zu sehen ist. In Laniers Diskurs geht es vor allem um die Möglichkeiten, eine ekstatische
Gemeinschaft zu schaffen [...] Dennoch betont Lanier [...] die Ich-verstärkende Macht der VR Entwürfe. [...] In Cyburbia besteht immer
das Risiko, den Unterschied zwischen Simulation und ausführender Welt zu verwischen. [...] (108)
Einer der Fehler den Lanier macht, ist zu behaupten, daß 'schließlich alles von Menschen gemacht ist und die Technik ist nur ein kleines
Spiel, das wir spielen'. Der Krieg hat gezeigt, daß die Menschen nicht nur ein kleines Spiel spielen. Weder befindet sich die Technik in
einem von uns getrennten Bereich, sondern Kybernetik und künstliche Intelligenz haben gezeigt, wie Me (Avital Ronell: Unterstützt
unsere Tropen II, 108) Intelligenz wird ohne Belohnung und Bestrafung nie funktionieren, weil sonst die Intelligenz nicht weiß, was gelernt werden soll und
was nicht! Knochen HAllo alles klar ?
Kein Mensch ist illegal! fast überall! und seid gestern besondern denn morgen ist heute, was für uns heute der Tag nach vorgestern
wäre. Also ? und immer kommt es zum Austausch von unwichtigkeiten, Das ist eine gute tageszeit. Mir graut's vor was ganz anderem. Ich schlafe einfach bis Mittag, da fällt schon mal der Morgen aus;)
a.m. p.m. Uhrzeit, Ur-Zeit
Das elektrische Licht macht zum Tag die Nacht. In der Stadt wird es nie dunkel. Um Mitternacht ist es in New York erst 18 Uhr.
Sommer und Winterzeit, Mitteleuropäische Zeit, die Jahreszeit, keine Zeit: Raum, Zeitraum, Eßzeit, Zeit der Ruhe, Freizeit, Arbeitszeit,
Zeitkonten, Zeit-Sparkasse zu jeder Tages und Nachtzeit: rund um die Uhr senden die Medien, Zeitungen, News: schnell sein, der erste
sein, Informationen.
Frühstück, Mittagessen, Kaffeezeit und Abendbrot gliedern den Tag.
Subjektives Zeit-Empfinden(Musik strukturiert die Zeit), mechanische Uhrzeit, Himmelsmechanik, Sphärenharmonie, Armband und
Kuckucksuhr, tick & tack, klick & klack, Lebenszeit.
Die ZEIT, The Times, The New York Times, The Financial Times, As Time goes by, Out of Time, timeless
breit zu jeder Tageszeit
es ist so weit,
bist nicht gescheit
»Tag!«
Nimm Dir Zeit und nicht das Leben. Jedes Ding will Weile haben. Morgenstund hat Toast im Mund.
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