Oops, Mädels, heute ist der siebzehnte Fünfte, ihr wisst schon, knick knack. Naja, den Ossis muß man das ja wieder erst erklären, denn in der DDR gab es ja keinen expliziten Schwulenparagraphen. § 175 a und b, meine ich, seien das gewesen. Wurde, sag ich mal, 1969 abgeschafft. Und die Reste ausgetrieben, 's ist noch nicht so lange her, jetzt ist einfach egalitär der Verkehr mit Minderjährigen beiderlei Geschlechts unter 16 strafbar. Wenn man die Eltern zugucken läßt, auch erst unter 14. Aus irgendwelchen Gründen galt in meiner Schulzeit auch der Mittwoch als schwuler Tag, und die Farbe Gelb, eventuell in einem unbewußten Anklang an die Schandfarbe der Hexen und Juden als schwule Farbe. Schlecht für mich, denn schon als Kind trug ich gelegentlich gerne die Sonnenfarbe, wenngleich es eine dieser Wohlfühltönungen ist, die ihren Widerschein nur selten in meinem zur Käsigkeit neigenden Gesicht widerspiegeln. Also ein siebzehnter Mai, der auf einen Mittwoch fiel und dann ein gelber Pullover am Leib, das wäre in meiner Schulzeit gesellschaftlicherSelbstmord gewesen. Aber wir schrieben die achtziger Jahre, und mir genügte mein auberginefarbener Overall.