Tütenfrauen arbeiten in Kaufhäusern, vorwiegend in etwas altmodisch angehauchten, wie beispielsweise Kaufhof oder Karstadt. Tütenfrauen haben ganz kleine Schuhgrößen, mächtige Oberschenkel und extreme Oberweiten. Meistens ruht eine goldgefasste Lesebrille (an goldenem Kettchen um den Hals gehängt) auf einem gewaltigen Dekolletè, üblicherweise neben einer goldenen Brosche mit Strasssteinchen. Tütenfrauen sehen aus, wie gigantische Tüten, die in Schuhen stecken: kleine Füße, dickere Oberschenkel, gewaltige Ausmaße im Brustbereich. Nach oben hin werden sie dann wieder dünner: Dauerlocken hochtoupiert, getöntes (blond oder silberarbenes) Haar, Teint solariumgebräunt oder zumindest mit Bräunungscreme nachgeholfen. In ihren Kaufhäusern verkörpern sie den normierten guten Geschmack, außerhalb sind es FrauenmitkleinenFehlern, die im Winter nach Mallorca fahren und gerne Schweinebraten essen.
|