Ein guter Freund von mir hat einen immer wiederkehrenden Albtraum: In seiner Wohnung findet eine Party statt, er aber sitzt auf der Toilette, und alle Gäste schauen regelmäßig herein, wie es denn bei ihm so läuft. Er wacht dann jedes Mal schweißgebadet auf, weil er im Traum bis zur Erschöpfung stets nur den einen Satz brüllt: „Mutter, mach die Tür zu!“ Wir sehen: Mütter sind manchmal weniger hilfreich als Türen. Und das, obwohl beide ein Ü haben. Das Problem mit Türen ist aber gar nicht so oft das Schließen, sondern viel häufiger das Aufmachen. Einige lassen sich gar nicht öffnen (meine Autotür rechts hinten), einige nur an bestimmten Tagen (Adventskalendertürchen), einige öffnen sich nur langsam nach Westen (Türkei). Und manche Türen sind im Leben einfach tabu: Die Safetür der Bank von El Paso, die Himmelstür, bisweilen sogar die Kühlschranktür. Das Allertabuste ist aber für sage und schreibe die Hälfte der Menschheit die Tür zu den Mädchenduschen in der Schwimmhalle. Wenn man da nicht aufpasst und mit dem Satz „Hallo, ihr Türteltäubchen!“ auf den Lippen einfach so reinspaziert, heißt es im Anschluss gerne mal: „Wer nicht türen will, muss fühlen“, und schnell zieht man sich eine komplizierte Schlüsselbeinfraktür zu...
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