Ich traf Tütü wieder nach langen Jahren. Es war auf einer dieser üblichen sogenannten Feste unbedingt junggebliebener Angepaßter, die für ein Wochenende mal aussteigen vom beschwerlichen Alltag. je erfolgreicher diese AussteigerInnen im alltäglichen Leben umso mehr und lauter jammerten sie über die Beschwerlichkeiten des Daseins, damit sie die Butter auf das Brot streichen können und was sie alles dafür tun müssen, neuerdings auch nur mehr tun wollen.
Hey Tütü, sagte ich, so schön, dich da zu sehen. Kennst du mich noch.Sie löste sich aus den Armen eines rastabezopften Bürohengstbrokerpseudokünstlers und fiel mir um den Hals. Plötzlich spürte ich Hitze überall an mir und in mir, und mein Herzschlag kam aus dem Rhytmus, für einige Momente vergaß ich zu atmen. Sie war noch immer so schön, wie ich sie in der Erinnerung behalten hatte, nein, noch schöner, denn sie war immer noch sie selbst, ein Kind wie ich ein Kind gewesen war. Sie stieß mich wieder weg und sah mir in die Augen, jey, sie war immer eine wildkatze gewesen und ich sah nur ihre Augen, als würde ich in die Sonne schauen ohne meine Augen verdecken zu müssen. Der Typ von vorhin sagte irgendwas, es war wie ein Geräusch von weit weg. Sie wollte sich zu ihm hindrehen, doch ich nahm ihre Hand. Du bist schön, sagte ich zu ihr, es tut so gut dich zu spüren. was machst Du mit dem Ficker, willst Du dich ficken lassen? Von Dir schon, sagte sie, du kannst beinahe alles mit mir machen. Komm mit, sagte ich, ich habe hier bloß gespielt, ein wenig Musik. Ich habe keine Arbeit und brauche keine Miete zahlen, ich habe kein geld und ich lebe so wie Du. Ihre Hand drückte die meine. Ich möchte, daß du mich umarmst, sagte sie. Ich werde niemals Nein sagen, wenn ich Dich umarmen darf, sagte ich und die Freude nahm mir die Stimme.
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