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Liquidationsdefensive schrieb am 12.12. 2003 um 20:01:30 Uhr über

Systemgastronomie

Es gibt Unternehmen, die sich damit befassen, systematisch die Speisereste der Gastronomie abzuholen. Was also die Küche im Restaurant verlässt und nicht im Magen des Gastes verschwindet, kehrt in eine Speiseresttonne in der Küche zurück, die Tonne landet, wenn sie voll oder wenn Termin ist, auf dem Hof und wird auf einer Sammeltour des Speiserestverwertungsdienstleisters abgeholt. Die ganzen Reste von hunderten gastronomischen Betrieben werden in Megahektoliter fassenden unterirdischen Behältern, gewissermaßen also Speiserestzisternen, auf dem Betriebsgelände des Profiverwerters zusammengeführt, nach Zusatz von Enzymen, Fermenten, Katalysatoren und ein- oder mehrtägiger Gärungsphase in eine homogene dickliche und braune Flüssigkeit verwandelt und anschließend - und hier setzt erst das unternehmerische Interesse des Speiserecyclers ein - an die schweinezüchtenden Landwirtschaftsbetriebe der Region verkauft. Diese wiederum füttern ihre Tiere mit den verflüssigten Resten ihrer vorangegangenen Schweinegeneration, lassen sie schlachten und verkaufen sie an Metzgereien und an die Gastronomie, die sie kunstvoll zu einem Menü kaschiert dem Gast, bei dem der Kreislauf begann, serviert. Man sieht also, im Restaurant seinen Teller nicht leer zu machen, ist zwecklos. Irgendwann kommt alles wieder.


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