Die ersten Sushi meines Lebens aß ich 1997 in Heidelberg. Mit zwei Freunden war ich in einem furchtbar vornehmen koreanischen Restaurant gelandet. »Komm' - wir probieren das jetzt !« Das Lokal war von beklemmender Vornehmheit: mit hellbraunem Holz getäfelt, dezente Grafiken an den Wänden und asiatische Ober im Smoking. Von beklemmender Vornehmheit waren auch die Preise. Aber man beriet uns sehr freundlich und verständnisvoll in fast akzentfreiem Deutsch, als wir uns zu unserem »zum ersten Ma(h)l Sushi« bekannten, nicht nur bei der Auswahl, sondern auch bei der Inbetriebnahme dieser damals noch sehr ungewohnten Speise. Das funktionierte dann auch sehr gut, war ausgesprochen lecker und bekömmlich. Pro Nase liesen wir dann 50-60 D-Mark in dem Schuppen, inklusive Getränken, aber wir hatten das Gefühl, das es sich gelohnt hatte, und freuten uns von Mal zu Mal, als die Preise nicht mehr ganz so himmelhoch waren bei den nächsten Gelegenheiten zum Sushi-Essen ausserhalb von Heidelberg und des 2. nachchristlichen Jahrtausends. Neulich indessen, fast 20 Jahre später, sah ich dann Sushi in der Plastikbox bei Lidl in der Kühltheke, sushi to-go sozusagen, oder convinenice-sushi. Trotz des sehr günstigen Preises habe ich mich dann aber garnichtmehr drüber gefreut.
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