Zwei mir nicht weiter bekannte Comiczeichner namens ATAK und Fil haben eine modernisierte Fassung des Struwwelpeters geschaffen - womit sie bei weitem nicht die ersten sind) - und von der mir nur zwei Seiten als stark verkleinerter Nachdruck in einem Kunstmagazin vorliegt (in der ART, die eigentlich ein ziemliches Damenwichsblatt für Kunstgeschichtehauptfachmädchen ist). Jedenfalls ist unter anderem ein Blatt aus dem Suppenkasper zu sehen, worauf zu lesen ist: Am vierten Tag, als rechter Strich rief Kasper: "Weiter kämpfe ich gegen die Suppeninvasion! Die Suppe lebt - wisst ihr das schon? Es ist vollkommen schlüssig, das Böse ist flüssig! Die Suppen woll'n uns von innen braten, das haben Miez und Maunz verraten! Mein Blut ist voller Suppenkot! (...) Hier bricht die Wiedergabe leider ab, so dass ich nur spekulieren kann, was sich als Reim dem Suppenkot anschmiegt: »Und war am nächsten Tage tot« wäre wohl zu naheliegend... Das alles, in Verbindung mit einer kindlich wirkenden Zeichnung, die unter anderem eine pfeiferauchende Eule abbildet, legt den Verdacht nahe, es handele sich bei diesem Struwwelpeter aus dem Kein & Aber-Verlag eher um die Haschischprotokolle zweier fröhlicher Erstsemester, als um den Versuch, ein 'ernsthaftes' Kinderbuch zu machen. Kinder sind empfindlich für einen Ton des in-between, und ein Fläschchen Trink-Mich in der Schublade macht noch kein Wunderland.