Bösewicht?
Das die Bush-Clique mit den bin Ladens eng verbunden war (und vielleicht auch noch ist), ist kein Geheimnis mehr. Jetzt berichtet das Handelsblatt, dass Bush in einer Umfrage die„Bad-Guy“-Liste in den USA noch vor Osama bin Laden zum Bösewicht des Jahres erklärt wurde. Osama muss sich mit Platz zwei begnügen. Danach folgten Saddam Hussein, der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad, der nordkoreanische Staatschef Kim Il Sung und US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld. Immerhin, zwei amerikanische Spitzenpolitiker unter den ersten 6, das ist doch ein voller Erfolg.
Auf der zweiten Seite in dem Bericht heißt es wörtlich:
„Erfolg im Irak ist wichtig für unsere eigene Sicherheit“, sagte Bush nach dem Treffen. Er mache gute Fortschritte in Bezug auf einen Plan, der helfen werde, die Ziele der USA zu erreichen. „Wenn ich über diesen Plan nachdenke, habe ich immer die Truppen im Kopf“, fügte er hinzu.
Das beweist, dass Bush gelegentlich was im Kopf hat. Dass er sich intensiv über die Truppen informiert, beweist das Bild, auch, wie ausgeprägt diese Informationen sein müssen.
Dass derzeit ein Streit um die Entsendung weiterer Truppen in den Irak entbrannt ist, ist Thema in der Presse. Dass die Demokraten ihm im Repräsentantenhaus eine allerdings nicht verbindliche Abfuhr zu dieser Frage erteilten, ist auch bekannt. Müsste ich allerdings auf die Frage antworten, ob die Reaktion der Demokraten auf dem Friedenswillen basiert oder nur Parteipolitisches Kalkül für die gerade vergangenen Wahlen war, basierend auf der zunehmenden negativen Resonanz zum Irakkrieg in der Bevölkerung, stände ich vor einem Dilemma. Meine Meinung über die Demokraten als US-Partei ist nicht besser als die über die Republikaner. Sie sind beide Vertreter der Hochfinanz und gar manche Schweinerei wurde bereits in Zeiten ausgebrütet, als die Demokraten noch den Präsidenten stellten. Auf der Seite Initiative: Information, Natur, Gesellschaft befindet sich nicht nur die Information über den Bericht des Handelsblattes, sondern dort finden Sie auch diesen Kurzbericht:
Stellen Sie sich vor, für eine Firma zu arbeiten, die etwas mehr als 500 Angestellte mit folgender Statistik hat:
* 29 sind angeklagt wegen Vergewaltigung in der Ehe
* 07 sind wegen Betrugs eingesperrt
* 19 sind angeklagt wegen der Ausstellung ungedeckter Schecks
* 117 sind direkt oder indirekt in mindestens zwei Fällen bankrott gegangen
* 71 erhalten keine Kreditkarte wegen überzogener Konten
* 14 sitzen wegen Drogen-Delikten in Untersuchungshaft
* 8 sitzen hinter Gittern wegen Ladendiebstahl
* 21 sind gegenwärtig in Gerichtsverfahren angeklagt
* 84 wurden im vergangenen Jahr wegen Trunkenheit am Steuer eingesperrt
Welche Firma, glauben Sie, ist das? Das sind die 535 Mitglieder des US-Kongresses. Dieselben, die alljährlich Hunderte neuer Gesetze verabschieden, um die westliche Welt und nicht nur die unter Kontrolle zu halten.
Ob dieses Bild nun vor der Präsidentschaft von Bush entstanden ist, weil Papa meinte, es wäre besser, ihn noch einmal auf die Schule zu schicken, bevor er als Präsident kandidiert, oder ob es eine seiner Werbetouren war, mit welcher er sich als Mann des Volkes»« präsentiert, oder als dritte Möglichkeit, ob das Bild an jenem 11.9. entstand, kurz bevor er die Nachricht über die Attentate ohne erkennbare Gefühlsregung empfing, weiß ich nicht. Ich stelle mir nur die Frage, wie er wohl seine Reden lernt. Hat er einen Augenfehler, weil er das Lehrbuch falsch herum in der Hand hat? Kann er vielleicht nur lesen, wenn die Buchstaben Kopf stehen? Hat er vielleicht ständig einen kleinen Knopf im Ohr, der ihm einflüstert, was er zu sagen hat? Ist vielleicht doch Papa der heimliche Präsident und Sohnemann nur eine vorgeschobene Puppe, die tut, was Papa auch immer will, auch wenn er es nicht versteht? Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Ich weiß nur eines: Die 23 % der Amerikaner, die über den größten Bösewicht abstimmten und ihn in Bush sahen, hatten absolut Recht. Und 23 %, die richtig stimmen ist ein verdammt gutes Ergebnis. Also können wir doch von den Amis lernen.
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