»Einsam und frei«, las ich hier einmal oder auch öfter.
Ich persönlich wäre dagegen lieber ein Sumotori,
kann ja sein, daß das nicht die Lebensweise ist,
die dich zu einem agilen Mittfünfziger macht, schließlich
Trägst du ganz schön an deiner schieren Existenz,
nur zehn Pfund verloren und schon sinken die Quoten
Aber andererseits hat es dein Publikum auch nicht leicht:
du verlierst einen Kampf, dein Publikum Geld und Glauben.
Lieber ersticke ich mählich an meinem eigenen Panzer,
eine feiste Sau auf dem Rost der öffentlichen Meinung
für eine Handvoll Salz und dieses gottgleiche Klatschen:
ein kurzes sakrales Andockmanöver, das war es dann schon.
Hilflos wie ein Säugling im alltäglichen Leben, klar:
Heruntergefallene Essstäbchen lassen dich um Hilfe rufen .
Aber die Schuljungen schreiben dir ungelenke Fanpost -
manchmal lädtst du einen ein, der stolz ist, dir den Schurz zu binden.
Den du dann achtsam in deine beindicken Arme schließt
und der die Güte hat, sich unter Kotaus zu verabschieden,
wenn zum Abend wieder deine Fütterungszeit kommt;
er dankbar für dein Autogramm und du für die Dusche,
Unter die dich dann wieder dein demütiger Trainer rollt
um dich schweißnass auf den verstärkten Futon zu hieven
auf dem du anschließend träumst, einmal ein Reh zu sein.
Um anderen Tages aufs Neu als Halbgott zu erwachen.
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