Die Sonne stieg hoch und schien heiß hinab auf die glatten grauen Flächen des Gesteins. Der feuchte Thau, der auf ihnen lag, stieg brausend und brodelnd wie Opferdunst hinauf gen Himmel. Die Natur arbeitete unbeirrt weiter nach ihren heimlichen unsichtbaren Gesetzen. Die Menschen waren auf der Heimkehr zu der einförmigen Arbeit des Tages, zu Lust und Leid, dem alten, selbstgeschaffenen. Unterwegs grüßte sie aus einer vergitterten Nische ein holzgeschnitztes, buntbemaltes, goldbeflittertes Heiligenbild. Es war Sanct Kilian, der Schutzheilige der Rhön. Jetzt auf dem Heimweg ging Alles grußlos vorüber.
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