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Kobold77, am 10.2. 2000 um 01:24:06 Uhr
Suche

Auf der Suche. Man sah es schon von weitem, an seinem Schritt, an seiner Haltung, dass er ein Suchender war. Auf der Suche nach der letzten Wahrheit des Universums. Er war nicht der einzige, man trifft hier oft solche von seiner Sorte. Die Brandung des Weltalls schwemmt sie alle hierher auf diesen Planeten. Was gibt es auf diesem verlassenen Stück Stein, am äussersten Rand unserer Galaxie, nur zu finden? Ich weiss es nicht. Ihre Blicke, voller Leere und Melancholie, immer auf der Suchewonach eigentlich? Damals wusste ich noch nicht wonach, doch jetzt bin auch ich ein Suchender. Ein Wassertropf im Strom des Lebens. Ein Sandkorn in der Wüste der Verblendung. Wonach ich suche, wollt ihr wissenich weiss es nicht. Immer auf der Suche, rastlos, ohne innere Ruhe. Die verlassenen Strände der grün schimmernden, geheimnisvollen Seen, sie wirken wie eine Aufforderung zum Suchen. Vor längst vergangener Zeit war hier einmal eine blühende Oase der Geschäftigkeit. Damals, als die grossen Kriegsschiffe der Terraner noch ein alltäglicher Anblick in den einsamen Weiten des Kosmos waren. Damals, als der Handel zwi-schen den Planeten noch blühte. Ja, damals war dies hier einer der bekanntesten Handelsplätze. Doch nun stehen die riesigen Gebäude, an fremdartige Pyramiden erinnernd, verlassen und verfallen am Strand, den ansteigenden Fluten der grünen Seen hilflos preisgegeben. Mahnmale längst vergangener Zeiten. Nur noch selten sieht man im Orbit die grellen Blitze der Hyperraumsprungtore aufblitzen. In einer Woche werde ich diesen längst aufgegebenen Vorposten der Zivilisa-tion verlassen. Meine Reise wird mich in eine unbekannte Welt führen, wo noch nichts vom Zerfall zu spüren ist, denn die Anzeichen mehren sich. In Berichten der Neuankömmlinge ist immer wieder von geheimnisvollen Dingen die Rede. Von Schiffen die nie aus dem Hy-perraum zurückgekehrt sind. Von grossen, spinnenförmigen Raumschiffen, welche ohne die üblichen Lichterscheinungen von ei-nem Raum in den anderen hinüberwechseln. Die Götter sind zurückgekommen, munkelt man. In einer Woche werden sie mich holen, ich bin einer der Auserwählten. Einer derer, die das Armaged-don, den Weltuntergang überleben werden, um beim Aufbau einer neuen Welt mit zu helfen. Wie einst Noah und die Seinen. Die Zeit ist reif und die Vergangenheit wird sich wiederholen, immerfort, gefan-gen im Zyklus von Tod und Geburt.



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