wenn subversion gerade mal nicht da ist, muss man einfach:
2 umschalten(zapping)
Vorsicht! Umschalten ist nicht mit Freiheit, Demokratie, Entscheidungsautonomie, multiple choice aber auch nicht mit der schlichten Auswahl eines Produktes aus der Fülle der Angebote zu verwechseln.
Es ist als Spiel mit den Interfaces nur interessant, wenn es nicht nur Ein/Aus Schalter gibt, sondern polyvoke / polymorphe Verbindungen, die hergestellt werden können. Diese gleitenden Auswahlakte entlang einer Serie von Konnektionsmöglichkeiten laufen quer zu klassischen Einteilungen etwa der Genres in verschiedenen TV-Programmen, zwischen denen hin- und hergeschaltet wird. Ebenso wie Graffiti - das sich ungehindert über den Körper einer Stadt ausbreitet - ist dieses subversive Manipulieren von Datenflüssen nicht durch verbrauchergerechtes Programmstyling (wie etwa Gleichschaltung der Werbeblöcke) zu bändigen. Es stellt eine Art Vorform des Online-Denkens dar: der User schneidet sich seine Sequenzen selbst zusammen, koppelt Programmflüsse mit dem eigenen Triebsystem.
(Der radikale Konstruktivismus spricht leicht übertrieben vom kognitiven Zapping in den Kontextualisierungen von Wirklichkeitsauszeichnungen, etwa der Werbung, wo die Referenzen audiovisueller Oberflächen auf dem Monitor unentscheidbar sind und den Unterschied real vs. fiktiv ins fließen bringen.)
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