In Düsseldorf gab es bis vor einiger Zeit zwei sogenannte Fetischlokale, die diesen Namen verdienten: Das Cox und das Depot. Das Cox soll ein extrem schmuddeliger Laden gewesen sein, in dem so ziemlich alles ging und kein Wirt schimpfte, wenn man in die nächste Ecke pullerte, vorausgesetzt, da saß gerade ein Mann im Taucheranzug. Das weiß ich aber nur als on dit, mein eher empfindsames Wesen hat mich diesem Lokal bis zu seiner Schließung fern bleiben lassen. Das Depot kenne ich dagegen aus eigener Ansicht, eine flüchtig umgebaute Fabrik- oder Lagerhalle in der Nähe des Güterbahnhofs, in ihrem durch Zwischenwände verwinkelten Aufbau an Jahrmarktattraktionen erinnernd, die 'Das verrückte Horrorhaus' oder 'Spaßalm' heißen. Beide Lokalitäten haben inzwischen geschlossen, die Düsseldorfer Szene ist eben weniger von Homomaskulinität als von friseurdefinierter Tageslichttauglichkeit bestimmt. Wie ich jetzt darauf komme? Im Depot fand regelmäßig eine Party statt, die sich Stutenmarkt nannte. Die dort anwesenden Stuten waren unbekleidete passive Homosexuelle, ihre potentiellen dominanten Erwerber setzten sich davon durch ein martialisches oder amerikanisch-folkloristisches Outfit ab. Die Stutenkerle kamen in Boxen, wo ihnen ein Geschitt angelegt wurde - und zwar eben von jenem Alsob-Cowboy, der auf sie geboten hatte. Der Rest ist Schreien.
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