Haarausfall ist schlimm, wenn man in den Siebzigern erwachsen wird, Wasserausfall ist schlimm, wenn man grade eingeseift unter der Dusche steht, und Stromausfall ist schlimm, wenn man gerade frisch geduscht und mit lückenloser 70er-Haarmähne auf dem Kopf ein Rockkonzert gibt. Das sieht dann leider ein wenig doof aus. Muss man plötzlich Luftgitarre spielen. Sieht aber zum Glück keiner, weil es ja ohnehin stockdunkel ist. In solch einer Notsituation merken wir: Viele Geräte gehen heutzutage mit Strom an. Zum Beispiel die E-Gitarre, der Fön, der Staubsauger oder noch ganz andere unaussprechliche Dinge, mit denen man sich einen romantischen Abend bereiten kann. Wenn dann mal der Strom weg ist, werden die Menschen sauer, sie wollen sich aus Verzweiflung umbringen, schmeißen den Fön in die Badewanne und müssen zu allem Übel auch noch weiterleben. So schlimm ist Stromausfall. Dabei kann das Ganze ja auch wunderschön sein: Man zündet Kerzen an, klimpert ein wenig auf der akustischen Gitarre herum und lauscht danach dem Rauschen der Niagarafälle. Was aber auch nicht ganz stimmt, denn mit dem Niagarafällewasser wird ja ständig Strom erzeugt. An den Niagarafällen gibt es einfach nie Stromausfall. Die Verliebten, die dorthin ihre Hochzeitsreise machen, haben also nie die Chance auf einen wirklich romantischen Abend. Bzw. eben doch.
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