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Säufer gibt es mehr als Kiffer, als ich einmal am Rhein zwischen Walluf und Schierstein (dort ist das Ufer noch naturbelassen) zwischen umgefallenen Weiden und massig angeschwemmtem Strandgut, meist Plastik, umherkletterte, fand ich eine dreiviertel Flasche voll Cognac, es war keine Pisse, ich roch daran. Zu der Zeit litt ich noch an der Psyschose, das jede irgendwo liegengelassene Flasche mit alkoholischem Inhalt ein Test der Führerscheinbehörde (die wohl auf den Bäumen in der Nähe eine Kamera installiert hatten), sei, um meine (dort schon zwei Jahre dauernde) Abstinenz zu überprüfen. Mißtrauisch ließ ich die Flasche liegen und schaute mich um, sah in jedem entgegenkommenden Spaziergänger später noch Spitzel die über Umwege mein Verhalten auspionierten. Ich muß echt sagen, so eine Verfolgungspsyschose ist keine schöne Sache.
Ein anderes Mal, und ich muß sagen, ab etwa dem dritten Jahr begann ich eine Flasche eines bestimmten trockenen Rieslings (vielleicht zwei Flaschen pro Jahr) einzukaufen um gelegentlich davon ein bestimmtes Hähnchengericht (Hähnchen in Estragon-Sahnesoße) zuzubereiten. Ich erinnere, das ich das erste Mal mehr als dreissig Kilometer von meinem Wohnort entfernt in einen großen Einkaufsmarkt fuhr um diese Flasche einzukaufen und daran, daß sowohl die Verkäuferin wie auch die Kunden hinter mir in der Einkaufsschlange alle instruiert waren und mich als sozusagen nun rückfällig gewordenen Säufer der Behörde melden würden. Trotzdem blieb ein winziger Zweifel an all diesem Wahn daß er nicht echt sein konnte, ich meine sogar mir immer wieder vorgesagt zu haben, das ist wahrscheinlich alles genauso unecht wie daß Hahnemanns Tropfen irgendetwas verändern außer das sie bestimmte Taschen mit Geld füllen.
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