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Martin schrieb am 16.1. 2003 um 02:12:05 Uhr über

Straßenigel

Findest Du in jeder Großstadt: igeln sich ein, wollen nichts rauslassen und nichts und niemanden an sich ranlassen. Kommst Du einem zu nahe, stellt er (oder sie, denn es gibt mindestens genau so viele weibliche wie männliche Straßenigel) seine (ihre) Stacheln auf. Das macht der S. natürlich nicht, um dir weh zu tun, sondern aus einem imaginären Selbstschutz; eine Illusion natürlich. Und doch: S. findest Du in jeder Fußgängerzone, jedem Bus, jeder Straßenbahn eben überall dort, wo sich die S. einander sehr nahe kommen... Mag sein, dass es ein neurotisches Verhalten ist, vielleicht hat es aber auch paranoide Ansätze, die bei einer repressiven Gesellschaft einfach nicht hinweg diskutiert werden können.
Hast du aber einmal einen S. aus nächster Nähe und ohne die aufgestellten Stacheln gesehen, erlebt, erfahren, wirst Du feststellen, daß sich unter der Stacheloberfläche eine weiche, verletzliche Haut befindet (die auch genauso gerne liebkost werden möchte wie die ungestachelte Haut auch).
Eine der ersten, wenngleich auch nicht im Kontext zur heutigen Zivilisation in Städten, und gleichzeitig eine der interessantesten und dahingehend treffendsten Geschichten findet man mit dem Märchen: »Hans, mein Igel«...


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